Mullerthal Trail – Mehrtagestour in Luxemburg
Die kleine luxemburgische Schweiz ist ein landschaftliches Juwel. Sie bietet wilde Flüsse, riesige Sandsteinfelsen und fantastische Laubwälder. Durch sie hindurch führt in sechs Tagen der Mullerthal Trail – sozusagen das westliche Pendant zum Malerweg in der Sächsischen Schweiz.
So eine Mehrtagestour im Herbst sei besonders schön, haben sie gesagt. Dabei gehöre ich eigentlich zu den Menschen, die sich nach dem Spätsommer einigeln, weil die Monate zuvor wandertechnisch so aufregend waren. Meist standen viele hochalpine Wanderungen im Tourenplan und Ende September bin ich dann meist ziemlich satt. Doch dieses Jahr ist in vielerlei Hinsicht einfach anders. Kurzentschlossen wollte ich noch einmal los. Ich wollte bunte Herbstfarben, die letzten Sonnenstrahlen tanken, aber auch was geboten bekommen. Gut, wenn man eine Liste an Wegen im Kopf hat, die man gern einmal gehen will. Der Mullerthal Trail resonierte sofort. Und weil es eben oft genau das Richtige ist, seinem Bauchgefühl zu folgen, machte ich mich an die Buchung der Unterkünfte.
Wenige Tage später setzten wir in Echternach Wanderschuhe und Pfoten auf den Weitwanderweg in Luxemburg. Wenn ich bis dahin nicht schon voller Vorfreude gewesen wäre, hätte sie mich nach den ersten Kilometern voll erwischt. Was für ein toller Weg! Kleine wilde Bäche, ein in allerschönsten Herbstfarben erstrahlender Laubwald und die ersten Sandsteinfelsen ragten neben mir 50 Meter hoch in den Himmel, der – by the way – auch noch tiefblau war. Ich schritt die ersten Sandsteintreppen hinauf, genoss die Aussicht und schickte einer Freundin ein Bild von Abenteuerhund Greta, die wie irre im Kreis lief und der die Lebensfreude aus jeder Faser sprühte. Die Antwort kam prompt: Noch nie hätte sich jemand so sehr gefreut, den Mullerthal Trail zu laufen. Da war was dran. Und Gretas Freude war ziemlich ansteckend.
Die Wegführung des 6-tägigen Mullerthal Trails ist nicht nur besonders gelungen, sondern führt auf naturnahen Wegen durch Felsspalten, hinauf zu Aussichtspunkten und dann wieder in weite Landschaften. Manchmal bieten die Sandsteinfelsen nur einen schmalen Durchschlupf in Form enger, dunkler Schluchten, kaum breit genug, um einen Menschen hindurchzulassen. Hier und da hat man besser eine Taschenlampe dabei, um den Weg überhaupt zu finden. Das sorgt für echtes Abenteuer-Feeling in einer landschaftlich reizvollen Umgebung. Der Mullerthal Trail ist abwechslungsreich wie kaum ein anderer Weitwanderweg im Mittelgebirge.
Inhalt
- Anforderungen & Überblick
- Mit Hund auf dem Mullerthal Trail
- Mullerthal Trail – die Etappen
- Hinweise und Planungshilfen
- Übernachtungen auf dem Mullerthal Trail
Anforderungen & Überblick
Die kleine luxemburgische Schweiz, wie die Region genannt wird, liegt direkt hinter der deutschen Grenze. Offiziell ist der Weg 112 Kilometer lang und in 3 Rundtouren á 2 Tagen eingeteilt. So kann man ihn in 2 bis 6 Tagen wandern und selbst Tagestouren sind möglich. Es gibt viele Unterkünfte am Weg, so dass man wie ich eine 6-tägige Etappentour machen kann. Aber auch ein festes Quartier ist möglich, der öffentliche Nahverkehr ist in Luxemburg kostenlos. Wer sich den spektakulärsten Teil heraussuchen will, läuft die offizielle Route 2 (hier die Etappe 1 und 4) mit ihren krassen Schluchten, aber dort ist es auch voller als auf dem Rest des Weges. Übrigens: Gesprochen wird Französisch, Deutsch und Luxemburgisch (Lëtzebuergesch), was klingt wie Deutsch im moselfränkischen Dialekt, und Englisch.
Als klassische Wanderung im Mittelgebirge braucht man nicht mit besonderen Herausforderungen rechnen. Allerdings sind es eben dann doch ein paar Höhenmeter, die in Form steiler Anstiege und vielen stufigen Wegen die Waden ganz schön strapazieren. Auch einige Eisentreppen und sehr enge und dunkle Schluchten mögen in dem ein oder anderen Unbehagen auslösen. Die meisten dieser Stellen lassen sich aber auch umgehen. Wer sich bei dieser Tour an meiner Aufteilung orientiert, sollte eine ordentliche Kondition mitbringen. Da die Wege vor allem nach Regen glitschig und rutschig sein können, ist ordentliches Schuhwerk sinnvoll.
Daten
- Beste Reisezeit: im Prinzip ganzjährig, bei Schnee und Eis besser nicht wandern
- Dauer: 2-6 Tage
- Länge: ca. 111 km
- Höhenmeter Aufstieg: ca. 2120 m
- Höhenmeter Abstieg: ca. 2120 m
- Schwierigkeit: mittelschwere Mittelgebirgswanderung
- Art der Tour: Rundtour
Etappenübersicht Mullerthal Trail – 6 Tage
Die Etappen 1 und 4 entsprechen der offiziellen Mullerthal Route 2, die Etappen 2 und 3, der Mullerthal Route 3 und die Etappe 5 und 6 werden der Mullerthal Route 1 zugeordnet. Ich habe diese Etappenaufteilung gewählt, um den Mullerthal Trail möglichst als Streckentour zu gehen. Auch wenn es auf der Karte dennoch sehr nach den drei Schleifen aussieht, ich kann versichern, dass sich das nicht so anfühlt.
Ausgangspunkt | Endpunkt | Strecke | Aufstieg | Abstieg | Dauer | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Echternach | Müllerthal | 13.3 km | 310 m | 260 m | 4:30 |
2 | Müllerthal | Larochette | 20.5 km | 300 m | 970 m | 5:00 |
3 | Larochette | Consdorf | 21.3 km | 400 m | 350 m | 6:30 |
4 | Consdorf | Echternach | 18.o km | 220 m | 390 m | 5:30 |
5 | Echternach | Born Mühle | 23.0 km | 430 m | 430 m | 6:45 |
6 | Born Mühle | Echternach | 14.9 km | 360 m | 360m | 4:30 |
Der Mullerthal Trail ist in beide Richtungen begehbar und Teil der Quality Trails Europe. Damit also hervorragend ausgeschildert.
Wegverlauf und Höhenprofil
Download: GPX Mullerthal Trail
Mit Hund auf dem Mullerthal Trail
Abenteuerhunde wie Greta sind auf dem Mullerthal Trail bestens aufgehoben. Nicht nur, dass es auch aus Hundesicht viel zu entdecken gibt, ich habe Luxemburg auch grundsätzlich als hundefreundlich erlebt. Es hat nicht viel Zeit in Anspruch genommen, hundefreundliche Unterkünfte zu finden, die Wege sind für Vierbeiner gut möglich und trotzdem spannend und überall liegen große Stöcke herum, wenn es doch mal etwas Abwechslung braucht.
Aber auch der Hund braucht Kondition, etwas Trittsicherheit und es gibt auch ein paar wenige Herausforderungen in Form von Gitterrosttreppen und Stegen. Greta ist da eher Team Kamikaze – bevor sie sich tragen lässt oder gar Hundeschuhe anzieht, rennt sie lieber schnell selbst drüber. Aber klar, empfindliche Vertreter sollten entweder Hundeschuhe tragen oder mit einem Tragegeschirr unterstützt werden. Kleine Hunde müssen ggfls. ohnehin bei steilen Stufen getragen werden.
Ich schätzte, dass der Weg übrigens auch im Sommer ganz gut mit Fellnase zu machen ist. Immerhin bieten die Schluchten und der Wald viel schattige Abschnitte. Auch Wasserstellen sind immer mal wieder zu finden. Aber es gibt auch offenere Landschaftsabschnitte, die eventuell im Hochsommer sehr heiß werden können.
Werbung
Hundefutter unterwegs
Wer mit Hund auf Mehrtagestour geht, braucht nicht nur einen fitten und gut versorgten Begleiter, sondern stellt sich auch zwangsläufig die Frage, wie das Hundefutter zu den Unterkünften kommt. Die Antwort: auf dem Rücken von Herrchen oder Frauchen. Damit das möglich ist, braucht es ein Trockenfutter, das ein gutes Verhältnis von Energie zu Gewicht hat. Für Touren bis zu 10 Tage nutzen wir das Trockenfutter von Carnilove. Trotz dass Greta gern mal eine Mahlzeit aussetzt, baut sie mit dem Futter nicht groß ab und es ist leicht. Wir brauchen davon 110 Gramm pro Tag bei Greta’s 15 kg, macht 1,1 Kilo bei einer 10-Tages-Tour. Perfekt!
Weniger Gewicht schafft man nur mit einem Spezialfutter, was bei mehrwöchigen Touren sinnvoll ist. Aber für 10 Tage eine Futterumstellung durchzuziehen, muss nicht sein. Zumal Klein-Mäkel-Greta das Futter auch unterwegs sehr gut frisst. Zu Carnilove
Mullerthal Trail – die Etappen
Ich bin wirklich selten einen Mittelgebirgsweg gegangen, der eine so perfekte wie spektakuläre Wegführung hatte. Liebevoll angelegte Steige führen treppauf und treppab durch Schluchten, stufig an wilden Bächen vorbei und durch wunderschönen Wald. Fast der gesamte Weg ist gesäumt von riesigen Sandsteinfelsen, einer bizarrer als der nächste.
Etappe 1: Von Echternach nach Müllerthal
Abgesehen von einigen kleinen Ortschaften bin ich an diesem ersten Tag keinen einzigen Meter auf breiten Forstwegen oder Asphalt gewandert – das muss man als Wegplaner erst mal schaffen! Was für ein beeindruckender Auftakt auf dem Mullerthal Trail! Der Weg beginnt in Echternach (1) und führt in Richtung Berdorf. Nach einem kurzen, aber steilen Anstieg eröffnet sich am Aussichtspunkt Trooskneppchen ein schöner Blick zurück über die Stadt.
An den ersten Felswänden, die majestätisch aus dem Wald emporragen, erreichen Greta und ich die Wollefsschlucht (2). Die Felsen ragen hier bis zu 50 Meter in den Himmel und bestehen aus dem charakteristischen luxemburgischen Sandstein, der die Region prägt. Es lohnt sich auf jeden Fall, die zahlreichen Stufen bis zum Aussichtsplateau zu erklimmen. Mit der Schlucht beginnt ein spektakulärer Abschnitt des Mullerthal Trails, der einfach atemberaubend ist. Das Wetter ist perfekt für T-Shirts, die Atmosphäre ist märchenhaft dunstig, und wir genießen schaukelnde Hängebrücken sowie die Farbenpracht der vielen bunten Blätter. Genauso hatte ich mir das vorgestellt.
Es geht weiter entlang am Aesbach, wo sich auf dem Weg nach Berdorf (3) Felsen und Schluchten wild aneinanderreihen. Von der Hochebene, auf der Berdorf liegt, geht es nun wieder in den Wald. Mal stehen die Felsen so eng zusammen, dass man (ergo ich, Greta hat da keine Probleme) sich hindurchzwängen muss, dann wieder führen Holzstege und Gitterrost-Brücken über nasse Böden. Es ist eine Freude hier zu wandern. Zahlreiche Stufen und Treppenwege später erreichen wir Müllerthal (4).
Etappe 2: Von Müllerthal nach Larochette
Der Trail ist heut nicht so spektakulär wie am Vortag, aber eigentlich stört mich das überhaupt nicht, denn ich liebe – vor allem im Herbst – auch die vielen bunten Details am Wegesrand. Und trotz dass die großen Schluchten heute fehlen, schön und abwechslungsreich ist es trotzdem und man bekommt eine bessere Vorstellung von dem kleinen Land der EU. Von Müllerthal (1) führt uns der Weg am Fluss Schwarze Ernz entlang erst einmal wieder gen Norden.
Hier und da finden sich kleine Wasserkaskaden, moosbedeckte Felsen und vor allem herrlicher Wald. Von der Schwarzen Ernz geht es später am Hallerbach entlang durch ein wildromantisches Tal bis zum Château de Beaufort (2), einer aus Sandstein gebauten, mittelalterlichen Burg. Die Umgebung ändert sich nun und ich wandere im Verlauf auch durch offene Landschaften. Auf einfachen Wegen geht es über Wiesen und durch schöne Waldabschnitte schließlich bis Larochette (3).
Etappe 3: Von Larochette nach Consdorf
Ich kann diesen dritten Tag in vollen Zügen genießen – auch wenn mein Abenteuerhund aufgrund eines Pupertätsschubs mit gleichzeitiger Läufigkeit stimmungstechnisch eine absolute Herausforderung ist. Aber einen schönen Weg entstellt bekanntlich nichts, nicht mal ein Hund mit schlechter Laune. Erst führt mich der Mullerthal Trail durch offene Landschaften, die in herrlichen Herbstfarben leuchten. Blätter tanzen im Wind, ich habe den typischen Herbstgeruch von Pilzen und nassem Moos in der Nase und der Matsch schmatzt unter Pfoten und Wanderschuhen.
Später wird es wieder felsiger, ich zwänge mich mit dem großen Rucksack durch enge Schluchten, steige Sandstein-Treppen hinauf und bin wieder hellauf begeistert von der Wegführung des Mullerthal Trails. Von Larochette (1) aus wandern wir zunächst entlang des Flusses Weiße Ernz durch ein herrliches Tal. Es wechseln sich breite, stufige und schmale Pfade ab, die mal in den Wald hinein und wieder herausführen. So ergeben sich auf dem Weg nach Blumenthal (2) auch so einige schöne Weitblicke. Später sorgen hölzerne Stege für trockene Füße und bringen uns zur Kalktuffquelle (3).
Nach der Quelle nimmt der Weg wieder Fahrt auf was die Naturphänomene betrifft. Der Wald wird immer wieder durch Felsen durchbrochen und so kommen wir zum Schéissendëmpel (4), einem malerischen, dreiadrigen Wasserfall über den eine Steinbrücke führt – ein bekanntes Wahrzeichen der Region. Auf dem Weg zum Etappenziel begleiten uns mächtige Felsformationen mit den Namen Eilebuerg, Goldfralee und Goldkaul. In Consdorf (5) beenden wir diese schöne Tagesetappe.
Etappe 4: Von Consdorf nach Echternach
Das stete Auf und Ab, das dieser Mittelgebirgsweg zu bieten hat, ist an diesem 4. Tag so langsam auch in den Muskeln meiner Waden angekommen – vermutlich mag ich nach dem Mullerthal Trail ein paar Tage lang keine Treppen mehr gehen. Aber was nimmt man nicht für einen der spannendsten und schönsten Abschnitte auf dem Trail alles in Kauf. Von Consdorf (1) wandern wir durch eine beeindruckende Wald- und Felslandschaft und erreichen schon nach kurzer Zeit den Kuelscheier (2). Diese Felsspalte gehört zu den spektakulärsten der Region und der Mullerthal Trail führt direkt hindurch. 100 enge und sehr dunkle Meter lang ist die Spalte, eine Taschenlampe ist sinnvoll. Da ist es selbst Greta bisschen mulmig. Wem der Gruselfaktor zu hoch ist, kann auch um den Felsen herumwandern.
Aber auch sonst ist der Weg beeindruckend. Treppen aus Sandstein führen hinauf und durch Felsspalten, die immer wieder zu Abstechern einladen. Dann wieder dominieren herrliche Waldpfade. Die Wege sind ein Traum, die Schluchten so eng, dass ich mich so manches Mal nur mit nach vorn gestreckten Armen durchzwängen kann. Und einmal geht’s nur ohne Rucksack. Dazu kommt diese herrliche Herbststimmung mit Sonnenschein. Irgendwo steht heute immer ein riesiger Sandsteinfelsen, der bewundert werden kann.
Später folgen Abschnitte in offenem Gelände. Das ist abwechslungsreich wie es kaum ein anderer Weitewanderweg im Mittelgebirge schafft. Wir gelangen schließlich nach Scheidgen (3). Auch auf dem Weg zum Etappenziel begegnen uns unzählige beeindruckende Felsen in schönem Laubwald. Später wird der Wald lichter und der Trail führt uns direkt nach Echternach (4).
Etappe 5: Von Echternach zur Born Mühle
Der vorletzte Tag auf dem Trail startet in allerbester Herbststimmung im bunten Wald. Die Wege sind heute etwas ausgebauter, aber ein gesunder Wald macht ja eigentlich immer Freude. Ein Genuss für Waldliebhaber! Wir lassen heute die spektakulären Felsen hinter uns und verlassen Echternach (1) in Richtung Süden. Dann geht es lange durch offene, leicht hügelige Kulturlandschaften. Mal auf breiteren Wegen und dann wieder auf schmalen Pfaden gibt es hier nicht die ganz großen Dinge zu entdecken, dafür aber schöne Pausenplätze in einer weniger frequentierten Gegend, dem Naturwaldreservat Hierberbësch.
Ich mag, dass ich nun – bevor ich am Ende des Tages noch mal in den Wald eintauche – etwas vom Land zu sehen bekomme. Das hätte mir sonst wirklich gefehlt, ich mag es nämlich ein Gefühl für Land und Leute zu bekommen. So legen wir Kilometer für Kilometer zurück und erreichen Herborn (2).
Dann zieht der Weg wieder etwas hinauf, führt über die kleine Anhöhe Hornseck und wieder hinab nach Mompach (3). Kurz dahinter lichtet sich der Wald und gibt einige schöne Weitblicke frei, eher wir in Richtung Moersdorf wieder in den schönen Laubwald eintauchen und das Naturwaldreservat Deiwelskoop erreichen. Es liegt etwas oberhalb der Sauer, dem Grenzfluss zwischen Deutschland Luxemburg. Wir beziehen unser Nachtlager in Born Mühle (4).
Etappe 6: Von der Born Mühle nach Echternach
Auch an diesem letzten Tag bleibt mir der Wettergott wohlgesonnen und bei bestem Herbstwetter laufe ich die letzten Kilometer auf diesem wunderschönen Steig. Diese Etappe ist auch tatsächlich so etwas wie eine Zusammenfassung des Weges. Ich habe offene Auenland-Landschaften in denen zufriedene Kühe grasen, herrliche Herbstfarben, schöne Waldabschnitte und natürlich Felsen und jede Menge Treppen. Die ganz engen Schluchten bleiben zwar auf dieser Etappe aus, aber so wirklich störend ist das nicht.
Von der Born Mühle (1) geht es zunächst überwiegend aufwärts und weitestgehend parallel zum Grenzfluss Sauer zur Wallfahrtskapelle Girsterklaus (2). Anschließend führen uns schmale Waldpfade hinab nach Rosport (3). Der Weg bringt uns kurz darauf wieder in den Wald, später über offene Wiesenlandschaften und vor dem Etappenziel wieder durch herrlichen Wald mit vielen Felsen. Dann erreichen wir Echternach (4), wo wir sechs Tage zuvor auf diesem tollen Weg gestartet sind. Selbst Abenteuerhund Greta scheint nun erst einmal (vermutlich so einen Tag lang) ausgepowert zu sein. Was für ein schöner, zufriedener Zustand!
Hinweise und Planungshilfen
Der Mullerthal Trail ist hervorragend mit einem roten M auf weißem Grund markiert und in beide Richtungen gut wanderbar. Grundsätzlich gilt für die ganze Tour: Die Markierungen zwischen den Wegpunkten (im Text fett und mit Zahl in Klammern) sind eine gute Orientierungshilfe und meist auch beschildert. Ich hatte weder einen Wanderführer noch eine Karte dabei. Mir hat die digitale Tourenapp sowie die Beschilderung vollkommen ausgereicht.
Wer einen Wanderführer dabei haben will: Luxemburg Mullerthal Trail, Conrad Stein Verlag. Außerdem ist die offizielle Website des Weges eine Empfehlung wert, dort findet man Infos zu den Etappen, Übernachtungen etc.: www.mullerthal-trail.lu/de
Übernachtungen auf dem Mullerthal Trail
In Luxemburg ist alles ein bisschen teurer als bei uns. Hotelzimmer gibt es ab 90€, fürs Essengehen würde ich mit 50-60€ pro Person rechnen. Die Unterkunftsdichte ist im Vergleich zu manchem deutschen Weitwanderweg komfortabel, so dass sich die Etappen mit ein bisschen Planungsaufwand auch sehr individuell gestalten lassen.
Für die Trekking-Fans: Es gibt hervorragende Campingmöglichkeiten auf guten Campingplätzen entlang des Weges. Lediglich am Ende der hier vorgestellten 5. Etappe steht keiner zur Verfügung. Entweder übernachtet man dann in der Born Mühle oder startet ganz einfach die Tour dort.
Alle hier vorgestellten Unterkünfte erlauben die Mitnahme des Hundes:
- Mullerthal: Hotel Le Cigalon, www.lecigalon.lu
- Beaufort: Hotel Meyer, www.hotel-meyer.lu
- Larochette: Hotel Auberge Bleech, Tel.: +352 26 87 33 78
- Consdorf: Hotel de la Station, Tel.: +352 26 78 52 30
- Echternach: Hotel Bel Air Sport & Wellness, www.hotel-belair.lu
- Born: Born Mühle, Tel.: +352 691 142 454
Weitere Weitwanderwege
5 Kommentare zu “Mullerthal Trail – Mehrtagestour in Luxemburg”
Mega vielen Dank! Den Beitrag habe ich in meinen Favoriten gespeichert, damit ich ihn später noch mal nachlesen kann. Im Winter ist mir das zu kalt, deshalb warte ich lieber auf den Frühling. Weißt du vielleicht, was man mit einem Hund im Bus beachten muss? Falls du nicht selbst Bus gefahren bist, werde ich googeln.
Hey Adam, wie schön, dass du gleich dafür inspiriert wurdest, die Tour selbst zu machen. Ich bin kein Bus gefahren, so dass ich nicht weiß ob Hunde auch kostenlos mitfahren und ob sie bspw. einen Maulkorb tragen müssen. Wenn du es herausgefunden hast, freue ich mich, wenn du die Infos noch mal in einem Kommentar niederscheibst.
Liebe Grüße
Romy
Hallo Romy, herzlichen Dank für die Beschreibung von dieser tollen Tour in Luxemburg. Ich habe mir alles sofort gespeichert und plane es für den Monat Mai 25 ein. Mit der Veröffentlichung und deinen detaillierten Informationen nimmst du uns mit, regst an, und nimmst uns bereits viel Vorarbeit ab . Herzlichen Dank dafür ,liebe Grüße Reiner
Danke dir Reiner, für dein schönes Feedback! Da weiß ich mal wieder, warum ich das alles eigentlich mache 😉
Hallo Romy,
danke für den schönen und guten Artikel. Bin vor Jahren den Weg mal selber gelaufen, stimme Dir bei den Deinen Beschreibungen voll zu!
Luxembourg Stadt (besonders die tiefer gelegenen Gebiete) und die guten Restaurants im Umfeld bieten Möglichkeiten für eine schöne Verlängerung des Aufenthaltes.
Liebe Grüße. Ernest