
Malerweg mit Hund in 6 Tagen
Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz ist womöglich Deutschlands schönste Mehrtageswanderung. Malerische Aussichten, abenteuerliche Gratwege, herrliche Waldabschnitte, Leitern, Stiegen und so manche enge Felsspalte machen große Freude. Mit Hund kann das aber herausfordernd sein. Ein Reisebericht.
Eine graue Novemberwoche voller Nebel, die Temperatur kraxelt nur mit Müh und Not in den Plusbereich, es regnet Hunde und Katzen. Warum eigentlich ausgerechnet die? Warum nicht Kröten und Fische? Egal. zurück zur eigentlichen Frage: Wen würde es bei solchem Wetter freiwillig auf eine 130 Kilometer lange Wanderung locken? Niemanden – nur mich und Abenteuerhund Greta. Noch viel weniger als schlechtes Wetter mag ich nämlich Menschenansammlungen in der Natur. Die gibt es an den besonderes schönen Fleckchen der Sächsischen Schweiz nämlich recht oft. Aber eben nicht an solchen Tagen. Und es gibt noch einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Menschen wie ich, die gern beim Wandern singen (nein, keine Wanderlieder – und auch nur bergab!), aber eigentlich ziemlich talentfrei dabei sind, haben dann Ruhe vor peinlichen Momenten.
Was auch immer der wahre Grund ist, nach 6 Tagen auf dem Malerweg mit insgesamt 60 Sekunden Sonnenschein weiß ich einmal mehr, die Natur ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Klar, ein wenig mehr Weitsicht wäre schon schön gewesen, aber ich bleibe dabei: Ein Regentag in der Natur ist besser, als ein Sonnentag am Schreibtisch. Noch einmal mehr, wenn allein die abenteuerlichen Wege so unfassbar viel Freude bereiten.
Das Elbsandsteingebirge zählt zweifellos zu den spektakulärsten Naturlandschaften Deutschlands. Der Malerweg führt Wandernde zu den bekanntesten Felsformationen der Region: der Bastei, der imposanten Festung Königsstein und den Schrammsteinen. Doch auch die unbekannten, aber nicht weniger beeindruckenden Felsgebilde andernorts haben ihren ganz eigenen Reiz.
Inhalt
- Anforderungen & Überblick
- Mit Hund auf dem Malerweg
- Malerweg in 6 Tagen – die Etappen
- Hinweise und Planungshilfen
- Übernachtungen auf dem Malerweg
Anforderungen & Überblick
Für eine klassische Mittelgebirgstour ist der Malerweg durch zahlreiche steile Leitern, Treppen und steile Anstiege als anspruchsvoll einzustufen. Die Höhenmeter erfordern eine gute Kondition und besonders nach Regen können die Wege rutschig und glitschig sein. Dennoch wird der Weg normal fitte und trittsichere Wandernde nicht überfordern. Ich finde das Gegenteil ist bei einem solchen spektakulären Weg oft der Fall: Wer viel zu sehen und zu kraxeln hat, merkt die Höhenmeter meist gar nicht.
Die klassische Aufteilung des Malerweges sind übrigens 8 Etappen. Das hat auch durchaus seine Berechtigung, denn fernab kalter Wintertage sollte man auch viel Zeit für Pausen einkalkulieren. Es gibt wirklich viel zu schauen auf dem Weg. Außerdem hat die Sächsische Schweiz weit mehr zu bieten, als man auf dem Malerweg sieht. Wer will kann auf nahezu jeder Etappe kleine oder größere Abstecher zu spektakulären Felsformationen oder Aussichtspunkten machen – es ist gut dafür Zeit zu haben.
Ich laufe im Winter gern längere Touren, weil eben lange Pausen aufgrund der Kälte wegfallen. Die Tageslänge sollte man aber schon beachten. Daher habe ich mich für eine sportlichere Variante von 6 Tagen entschieden. Jede Etappe dieser Tour steckt voller beeindruckender Momente und macht die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Daten
- Beste Reisezeit: im Prinzip ganzjährig, bei Schnee und Eis können Leitern und Stiegen aber gefährlich sein
- Dauer: 6-8 Tage
- Länge: ca. 130 km
- Höhenmeter Aufstieg: ca. 3500 m
- Höhenmeter Abstieg: ca. 3500 m
- Schwierigkeit: schwere Mittelgebirgswanderung
- Art der Tour: Rundtour
Etappenübersicht Malerweg – 6 Tage
Offiziell sind 8 Tage für den Malerweg vorgesehen. Die etwas sportlichere Variante ist diese hier. Die Zeiten sind eher großzügig bemessen.
Ausgangspunkt | Endpunkt | Strecke | Aufstieg | Abstieg | Dauer | |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Pirna-Liebethal | Hohnstein | 23.3 km | 610 m | 480 m | 6:45 |
2 | Hohnstein | Bad Schandau | 20.1 km | 460 m | 620 m | 6:00 |
3 | Bad Schandau | Ottendorfer Hütte | 22.8 km | 680 m | 510 m | 6:45 |
4 | Ottendorfer Hütte | Schmilka | 14.3 km | 540 m | 700 m | 4:45 |
5 | Schmilka | Gohrisch | 17.5 km | 530 m | 360 m | 5:15 |
6 | Gohrisch | Pirna | 30.1 km | 770 m | 950 m | 9:00 |
Bei der letzten Etappe kann man die letzten Kilometer mit der S-Bahn verkürzen, da würde man – so die einhellige Meinung – auch nix verpassen.
Wegverlauf und Höhenprofil
Download: GPX Malerweg
Mit Hund auf dem Malerweg
Wer mit seinem Hund auf diese Tour geht, kann sich auf ein echtes Abenteuer freuen – doch auch der vierbeinige Begleiter sollte fit und trittsicher sein. Glücklicherweise sind Übernachtungsmöglichkeiten mit Hund kein Problem. Auf dem Weg warten jedoch einige Herausforderungen: Gitterrosttreppen, senkrechte Leitern und enge Felsspalten. Ihr ahnt es – genau aus diesem Grund wollte ich mit Greta auf dem Malerweg wandern. Sozusagen als kleiner Härtetest für anspruchsvolle alpine Touren – den sie mit Bravour gemeistert hat. Sie ist durch Spalten geflitzt, über Gitterrost-Treppen geflogen und ist selbst senkrechte Leitern emporgeklettert. Wow.
Da, wo sie partout nicht selbst weiterkam, hat sie sich problemlos und entspannt aber ein bisschen zähneknirschend helfen lassen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Aber ich räume ein, das ist schon eher die Ausnahme. Hunde mit empfindlichen Pfoten müssen bei den Gitterrostpassagen Hundeschuhe anziehen oder getragen werden. An Leitern oder steilen Stiegen müssen kleine und mittelgroße Hunde ebenfalls gehoben werden – ein gut sitzendes Geschirr mit Tragegriff ist dabei Gold wert. Für große Hunde sind diese Passagen womöglich ungeeignet, doch es gibt Alternativrouten.
Besondere Herausforderungen mit dem Hund auf dem Malerweg gibt es an einigen Stellen. Die schwierigsten habe ich hier mitsamt der Alternativroute zusammengestellt.
Herausforderungen mit Hund
- Etappe 1: Hier können metallene Treppen, die durch die enge, dunkle Wolfsschlucht führen, problematisch sein. Den steilen Abstieg über Eisentreppen kann man über den Lehrpfad nach Hohnstein umgehen.
- Etappe 2: Viele Treppen und Eisentritte warten in der Dorfklamm, die man bequem über den Wanderweg zur Ostrauer Mühle umgehen kann.
- Etappe 3: Die Umgehung des Jägersteig mit seinen senkrechten Eisenleitern bei den Schrammsteinen ist über den Elbleitenweg möglich. Allerdings verpasst man dann auch einen echtes Highlight des Weges.
- Etappe 4: Keine Schwierigkeiten im Sinne unüberwindbarer Passagen.
- Etappe 5: Die Umwanderung des Gohrischsteins mit seinen abenteuerlichen Eisenleitern und Treppen ist problemlos möglich.
- Etappe 6: Der steile, stufenreiche und bisweilen enge Pfaffenstein-Aufstieg mit seinen Eisenleitern durch das Nadelöhr lässt sich im Westen umgehen. Der Gratweg des Rauensteins (Stufen, Leitern, Gitterrosste und Geländer) lässt sich südlich auf dem Forstweg umgehen.
Wer gemeinsam mit seinem Hund unvergessliche Naturerlebnisse mit einer Prise Nervenkitzel sucht, wird am dem Malerweg voll auf seine Kosten kommen – aber bitte nicht vergessen: Im Nationalpark gilt Leinenpflicht!
Malerweg in 6 Tagen – die Etappen
Legen wir also los, mit einer herbstlich-winterlichen Reise auf dem Malerweg, bei dem jede Etappe ihre Highlights, Aussichten und spektakuläre Felsformationen bereit hält. Ich löse auf: Der Malerweg gehört mit Sicherheit zu den schönsten Mehrtageswanderungen in Deutschland. Ob er der schönste ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Etappe 1: von Pirna-Liebethal nach Hohnstein
Gleich zu Beginn zieht mich der Malerweg in seinen Bann. Vom Liebethaler Grund (1) führt ein idyllischer Pfad entlang der Wesenitz in die Natur. Bereits nach wenigen Kilometern erreichen wir die historische Lochmühle, eine Wassermühle aus dem Jahr 1559, sowie das Wagner-Denkmal. Danach wird der Weg schmaler und schmiegt sich eng an die Felsen – ein erster Vorgeschmack auf die spektakulären Formationen, die noch folgen. Nach einem sanften Anstieg öffnet sich die Landschaft mit weiten Wiesen und Feldern, bevor der Weg in die Lohmener Klamm (2) hinabführt. Ein stufiger Aufstieg bringt uns zurück auf eine Hochebene, dann geht es in den Uttewalder Grund. Riesige Sandsteinformationen ragen links und rechts in die Höhe, bis schließlich das Felsentor Uttewalde erreicht ist.
Über den Wehlener Grund führt die Route weiter zur Stadt Wehlen (3), eine niedliche Ortschaft von der es zunächst gemütlich am Elbufer entlanggeht, bevor der Weg steil zum Schwarzberg ansteigt. Die Mühe lohnt sich: Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender Blick über das Elbtal. Kurz darauf lädt die Waldgaststätte Steinerner Tisch zur Einkehr ein, bevor wir eines der absoluten Highlights des Malerwegs erreichen: die Bastei mit der berühmten Basteibrücke (4). Diese beeindruckende Felsformation zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz. Der Ausblick von der Basteibrücke über das Elbtal, die umliegenden Tafelberge und die zerklüftete Felsenlandschaft ist schlicht atemberaubend.
Nach diesem spektakulären Abschnitt führt der Weg hinab in den Amselgrund, begleitet von dichten Wäldern, kleinen Wasserfällen und dem malerischen Amselsee. Ein kurzer, aber fordernder Anstieg bringt uns zur Rathewalder Mühle, die eine weitere Einkehrmöglichkeit bietet. Danach öffnet sich für einige Kilometer die Landschaft und ermöglicht weite Ausblicke über die Umgebung. Dann beginnt ein abenteuerlicher Abschnitt: der Abstieg in die Wolfsschlucht (5). Metallene Treppen und schmale Felspassagen sorgen für echtes Abenteuer-Feeling, während sich der Weg durch die enge Schlucht windet. Ein letzter Anstieg führt schließlich nach Hohnstein (6), wo die imposante Burg Hohnstein hoch über dem romantischen Polenztal thront und einen würdigen Abschluss dieser abwechslungsreichen Etappe bildet.
Etappe 2: von Hohnstein nach Bad Schandau
Diese Etappe mag auf den ersten Blick kein großes Highlight bereithalten, doch gerade ihre Vielfalt und Ruhe machen sie zu einem besonderen Erlebnis. Von Hohnstein (6) führt der Malerweg zunächst auf bereits bekanntem Pfad zurück in den Wald. Breite Wege und schmale Pfade gesäumt von bizarren Felsformationen – es macht wirklich Freude hier zu wandern! Mal ragen die typischen Sandsteinfelsen als imposante Wände steil empor, mal öffnen sich schmale Durchgänge und Felshöhlen. An der Brandaussicht, die den Beinamen „Balkon der Sächsischen Schweiz“ trägt, bietet sich ein weitläufiges Panorama über das Polenztal und die umliegenden Sandsteinformationen. Direkt nebenan lädt die Brand Baude (7) zur Einkehr ein.
Der anschließende Abstieg über die Brandstufen hat es in sich: Über 800 Stufen, teils als Eisentreppen angelegt, geht es steil hinab in den Tiefen Grund. Doch wer denkt, die Anstrengung wäre damit vorbei, irrt – auf der gegenüberliegenden Seite müssen die verlorenen Höhenmeter direkt wieder gutgemacht werden. Der Weg führt hinauf nach Waitzdorf, wo sich eine weitere Möglichkeit zur Einkehr in der Waitzdorfer Schänke bietet.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter nach Kohlmühle (8), ein wenig anschaulicher Ort, den wir rasch hinter uns lassen. Durch das idyllische Schwarzbachtal steigt der Malerweg schließlich nach Altendorf (9) hinauf. Hier lohnt es sich, kurz innezuhalten: Von diesem Punkt aus eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Schrammsteine, die wir uns morgen vornehmen.
Doch bevor der Tag endet, hält die Route noch ein kleines Highlight bereit. Der letzte Abschnitt führt über zahlreiche Treppen und Eisentritte durch die spektakuläre Dorfklamm – ein spannender Abschluss, der noch einmal Trittsicherheit erfordert. Anschließend verlassen wir die offizielle Malerweg-Route, um in Bad Schandau (10) Quartier zu beziehen.
Etappe 3: von Bad Schandau zur Ottendorfer Hütte
Natürlich! Auch heute schien die Sonne nicht. Dafür gab’s statt der angekündigten Stunde Regen, wenigstens den ganzen Tag Nass von oben. Bei 2 Grad. Da kann man nicht mal ne Pause machen. Aber das war überhaupt nicht schlimm. Dafür nämlich hatte ich alles fast ganz allein für mich – selbst die legendären Schrammsteine. Von vorn: Von Bad Schandau (10) geht es zunächst zurück auf den Malerweg und weiter bis zur Ostrauer Mühle. Der erste Abschnitt verläuft noch moderat ansteigend, doch sobald sich die spektakulären Schrammsteine nähern, nimmt auch die Steigung zu. Der Aufstieg zum Schrammtor (11) markiert den Übergang in eine der eindrucksvollsten Felslandschaften der Sächsischen Schweiz.
Über den schmalen Jägersteig mit seinen Eisenleitern geht es hinauf auf einen Gratweg, von dem sich atemberaubende Blicke über die zerklüftete Felsenwelt eröffnen. Die mächtigen Sandsteinfelsen beeindrucken – vielleicht sogar noch mehr, wenn sich ihre massiven Konturen geheimnisvoll aus dem Dunst erheben. Der Pfad windet sich an steilen Felswänden entlang, führt durch enge Spalten hindurch und erfordert an manchen Stellen sogar den Einsatz der Hände – ein Abschnitt mit echtem Spaßfaktor. Kein Weg, den ich kenne, wäre bei Regen so schön. Abenteuerhund Greta stört sich daran eh nicht, sie fliegt über Gitterroste, mit Vollspeed die Treppen hinauf und einmal, als ich nicht hinschaute probierte sie eigenständig eine lange senkrechte Leiter hinaufzukommen. So was Mutiges! Die Kleine hat’s drauf.
Auch nach der Affensteinaussicht (12) bleibt der Weg abwechslungsreich. Holzstege und Treppen helfen dabei, sonst unpassierbare Felsstufen zu überwinden. Selbst kleinere Formationen wie das kleine Prebischtor und der kleine Dom beeindrucken mit ihrer markanten Form. Nach einem steilen Abstieg zeigt sich der Malerweg von seiner sanfteren Seite: Der Weg führt durch dichten Wald und erreicht schließlich den Lichtenhainer Wasserfall (13).
Etwa eine halbe Stunde später öffnet sich der Blick auf den Kuhstall, ein imposantes Felsentor. Anschließend führt die normale Route gemütlich über breite Wege weiter bis zur Neumannmühle. Wir biegen aber vorher ab und beziehen unsere Unterkunft in der empfehlenswerten Ottendorfer Hütte (14).
Etappe 4: von der Ottendorfer Hütte nach Schmilka
Nach der spektakulären vorherigen Etappe hat es dieser Abschnitt ein bisschen schwer, mitzuhalten. Zumal das Wetter weiterhin ein wenig ungemütlich ist und wir kaum weiter als ein paar hundert Meter schauen können. Dennoch überzeugt auch diese Etappe mit seinen schönen Wegen durch Felsen – die beeindruckenden Weitblicke denke ich mir kurzerhand dazu. Von der Ottendorfer Hütte (14) führt der Malerweg ohne größere Höhenunterschiede auf idyllischen Waldpfaden durch das Elbsandsteingebirge. Immer wieder laden Treppen zu kurzen Abstechern zu den Felsen ein – darunter das markante Felsentor der Kleinsteinhöhle.
Ein kurzer, steiler Anstieg bringt uns zum ersten Aussichtspunkt des Tages: dem Großen Pohlshorn (15) das nur wenige Minuten vom Hauptweg entfernt liegt. Nach der Querung des Kirnitzbachs führt ein kurzer Abstieg in eine Senke, bevor der Weg allmählich wieder ansteigt. Bald darauf ist das Zeughaus (16) erreicht, eine historische Einkehrmöglichkeit inmitten der Felsenlandschaft. Hier lohnt sich eine Rast, bevor der größte Anstieg des Tages in Angriff genommen wird.
Der Weg wird nun steiler und führt durch eine Szenerie aus bizarren Sandsteinformationen hinauf zum Großen Winterberg (17) – dem zweithöchsten Berg der Sächsischen Schweiz. Vom Aussichtsturm bietet sich ein spektakulärer Rundumblick über die Region – also bei gutem Wetter. Nicht unerwähnt bleiben darf: es gab auch ein größeres Stück Wald, das sehr traurig anzusehen war. Denn auch in der Sächsischen Schweiz wütet der Borkenkäfer und es gab vor zwei Jahren einen verheerenden Waldbrand.
Der letzte Abschnitt des Tages führt ausschließlich bergab. Das Ziel, das malerische Schmilka (18) an der Elbe, ist eine kleine Sehenswürdigkeit für sich. Das liebevoll restaurierte Dorf mit seiner historischen Mühlenbäckerei, Brauerei und gemütlichen Wirtschaften lädt dazu ein, die Etappe entspannt ausklingen zu lassen.
Etappe 5: von Schmilka nach Gohrisch
Stiege, Leitern und Treppen gab’s heute wieder genug, wenn auch eher gegen Ende dieser Etappe. Und für mich gab es endlich auch mal ein bisschen Sicht. Von Schmilka (18) wechseln wir mit der Elbfähre auf die linkselbische Seite der Sächsischen Schweiz. Die Sandsteinfelsen sind auf der anderen Elbseite etwas kleiner, aber immer noch groß genug, um mächtig zu beeindrucken. Ein steiler Anstieg durch den Wald bringt uns aus dem Elbtal hinauf, wo sich bald weite Ausblicke bieten.
Vorbei an der markanten Kaiserkrone führt der Weg bis nach Schöna. Auf bequemen Wegen geht es durch den Ort und weiter durch eine sanfte Feld- und Wiesenlandschaft nach Reinhardtsdorf (19). Auf breiten Waldwegen mit leichtem Auf und Ab ist bald die Liethenmühle (20) erreicht, bevor der Weg erneut an Steigung gewinnt.
Nun geht es hinauf zu den beiden beeindruckenden Tafelbergen Papststein und Gohrisch, die mit spektakulären Aussichten und abwechslungsreichen Pfaden begeistern. Am Papststein (21) führen die Wege durch mächtige Sandsteinformationen hindurch, bis schließlich die Kanzel mit einem beeindruckenden Blick zur Festung Königsstein und zur Bastei erreicht ist.
Ein kurzer Abstieg leitet zum letzten Anstieg des Tages über – der Gohrischstein (22) wird über Eisenleitern und Treppen erklommen. Auch hier oben belohnen grandiose Panoramablicke die Mühen des Aufstiegs. Vom Gipfel trennen uns nur noch etwa ein Kilometer Wanderweg vom Tagesziel im Kurort Gohrisch (23).
Etappe 6: von Gohrisch nach Pirna
Womöglich kam heute für etwa 60 Sekunden auch mal kurz die Sonne raus. Aber trotz Wolken, hatte ich an diesem Tag endlich mal etwas Weitsicht. Hat mir gut gefallen. Die Sichten waren zwar durch viele, viele Stufen hart erarbeitet, aber diese Sandsteinfelsen sind schon besonders. Und mit diesen vielen goldgelben Lärchen, dem letzten Herbstlaub und dem grünen Moos, sah das wirklich schön aus. Die letzte Etappe des Malerwegs beginnt im Kurort Gohrisch (23) und führt zunächst ein Stück zurück auf dem Weg des Vortags.
Danach geht es am Waldrand entlang zur ersten beeindruckenden Felslandschaft des Tages – dem Pfaffenstein (24). Der Aufstieg über das Nadelöhr, eine enge, steile Felsspalte mit Holz- und Eisentreppen, ist ein kleines Abenteuer. Oben angekommen, lohnt es sich, etwas mehr Zeit für Erkundungen einzuplanen. Mehrere Aussichtspunkte bieten bei guter Sicht einen weiten Blick über die Sächsische Schweiz. Besonders sehenswert ist die Barbarine, eine 43 Meter hohe Felsnadel, die als Wahrzeichen des Pfaffensteins gilt.
Nach dem Abstieg führt ein Waldweg zum nächsten Tafelberg, dem Quirl, der umrundet, aber nicht bestiegen wird. Kurz darauf ist Königstein (25) am Elbufer erreicht. Hier beginnt der Anstieg zur Festung Königstein (26), eine der größten Bergfestungen Europas. Für eine Besichtigung sollte etwa zwei Stunden eingeplant werden. Anschließend führt der Malerweg nach Thürmsdorf (27). Ein herrlicher Höhenweg bietet immer wieder Ausblicke ins Elbtal, bis schließlich Weißig (28) erreicht ist. Nun stehen die letzten Kilometer des Malerwegs an.
Der Rauenstein (29) bietet den spektakulären Abschluss in Sachen Sandsteinfelsen. Der Aufstieg führt über zahlreiche Treppen und oben erwartet ein aufregender Gratweg mit Stufen, Leitern und Gitterrosten. Die Aussicht auf die Bastei, die Festung Königstein und die umliegenden Tafelberge ist beeindruckend. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir das Elbufer in der Stadt Wehlen, wo Bahnanschluss nach Pirna besteht.

Wer die Wanderung noch fortsetzen möchte, steigt nach Naundorf (30) weiter auf. Der Weg folgt nun weitgehend dem Verlauf der Elbe. Nach einem Abschnitt durch den Wald wird Obervogelgesang (31) erreicht, ebenfalls mit Bahnanschluss. Die letzten fünf Kilometer verlaufen entspannt direkt am Elbufer entlang. Schließlich führt der Malerweg in die Altstadt von Pirna (32), wo der Weg auf dem historischen Marktplatz endet.
Hinweise und Planungshilfen
Grundsätzlich ist der Malerweg in beide Richtungen gut markiert. Aber ich habe auf meinen vielen Wanderungen schon besser markierte Wege gefunden. An der ein oder anderen Wegkreuzung könnte durchaus ein Wegweiser mehr stehen. Daher würde ich empfehlen zusätzlich ein GPS-Gerät zur Orientierung zu nutzen. Die Wegkennzeichnung besteht aus einem geschwungenen schwarzen „M“ auf weißem Grund.
Generell bieten die Markierungen zwischen den Wegpunkten (im Text fett und mit Zahl in Klammern) eine gute Orientierung und sind größtenteils ausgeschildert. Eine digitale Touren-App in Kombination mit der vorhandenen Beschilderung reicht in der Regel aus. Alternativ steht der Wanderführer Malerweg und Dichter-Musiker-Maler-Weg aus dem Rother Bergverlag (ISBN: 978-3763346011) zur Verfügung.
Wer sich für eine 8-tägige Wanderung auf dem Malerweg interessiert, findet bei Bloggerkollegin Audrey im Wanderland einen Vorschlag – unterhaltsame Tourenbeschreibungen inklusive: In acht Etappen über den Malerweg
Übernachtungen auf dem Malerweg
Der Malerweg verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur für Wandernde. Nicht nur was die zahlreichen Übernachtungsoptionen angeht, sondern auch die Einkehroptionen betreffend. Auch Unterkünfte mit Hund zu finden, ist unproblematisch. So lassen sich die Etappen immer auch individuell einteilen.

Für die Trekking-Fans: Entlang des Malerwegs gibt es mehrere Zeltmöglichkeiten. Lediglich am Ende der 5. Etappe ist kein Zeltplatz verfügbar, sodass hier eine feste Unterkunft erforderlich ist. Alternativ kann die Tour an diesem Punkt begonnen werden.
Alle hier vorgestellten Unterkünfte erlauben die Mitnahme des Hundes:
- Burg Hohnstein, www.burg-hohnstein.de
- Bad Schandau: Hotel Forsthaus, www.pura-hotels.de
- Ottendorfer Hütte, www.ottendorfer-huette.de (urige Berghütte, absolute Empfehlung, etwas abseits vom Weg)
- Schmilka: Pension Rauschenstein, www.schmilka.de/pensionen-und-apartments
- Gohrisch: Parkhotel Margaretenhof, www.margaretenhof.de
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5 Kommentare zu “Malerweg mit Hund in 6 Tagen”
Super!
Danke!
So viele Erinnerungen kommen wieder hoch – bei der Beschreibung wie auch bei den Bildern. Was für ein spektakulärer Weg. Ich werde ihn bestimmt noch mal gehen.
Hallo Romy, danke für diesen Beitrag. Auf der Suche nach etwas für Anfang Mai bin ich drüber gestolpert und ich schätze ich hab was gefunden 🙂 Mein Hund ist ziemlich mutig in den Bergen unterwegs, da mach ich mir wenig Sorgen. Nur… Engstellen… Wie eng wirds denn? Er bringt 40kg mit… durchpassen muss er halt schon.
Hey Ina,
ich denke, dass ist kein Thema. Ich würde mir an deiner Stelle nur Gedanken darüber machen, wie du die Leitern bezwingen willst. Es sind nicht so viele (Treppen schon) – aber 40 Kilo schleppt man da auch nicht hoch, oder? Umgehungen stehen ja im Artikel.
Liebe Grüße
Romy