Harzer-Wandernadel – Rabenklippe
- Ausgangs- und Endpunkt: Bad Harzburg
- Aufstieg: 330 m
- Abstieg: 330 m
- Länge: 12,0 km
- Dauer: 3:30 h
- Stempelstellen: 121/122/170/169
Einfache Tour mit toller Klippe und Luchsen
Für gewöhnlich würde ich ja nicht für eine so kurze Tour von Hannover in den Harz düsen – aber einmal im Jahr geht’s mit der Familie ein Wochenende in den Harz. Nicht unbedingt mein Highlight des Jahres. Aber schön, dass ich ja mittlerweile Stempel sammele. Dann macht das ganze doch gleich viel mehr Spaß. Die Unterkunft war schon gebucht, also musste eine Tour rund um Bad Harzburg her. Eine Tour für Kinder geeignet und auch für Oma und Opa. Also einfach, wenig Höhenmeter und am besten mit doppelten Boden ausgestattet. Was mit Geschichte für Opa, was mit Tieren für die Kinder und ein bisschen Aussicht darf es auch sein. Geht nicht? Geht!
Wir übernachten in der Sennhütte, eine Unterkunft in Alleinlage mitten im Wald. Sehr empfehlenswert, falls mal jemand eine Unterkunft für bis zu 16 Personen sucht. Die Tour geht von dort aus zum Burgberg, zum Kreuz des Deutschen Ostens, zur Rabenklippe und zum Luchsgehege. Während wir direkt von der Hütte loswandern, nehmen Oma und Opa besser die Burgberg-Seilbahn nach oben. Damit haben sie auch schon die meisten Höhenmeter komfortabel hinter sich gebracht. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf Bad Harzburg. Nix für die Kinder. Die interessieren sich nicht dafür, denn in der Sennhütte gibt es kein Internet – hier auf dem Burgberg hingegen schon. Sogar 5G. Wow!
Das Kreuz des Deutschen Ostens
Ab jetzt müssen die Handys in der Tasche bleiben. Wir wandern auf recht einfachen, breiten Wegen in Richtung Kreuz des Deutschen Ostens. Das geht auch mit Oma und Opa gut. Selbst den Slalom um die Kinderwagen-den-steingen-Weg-hinaufprügelnden Mütter meistern sie hervorragend. Das Wetter übrigens ist fantastisch. Die Sonne scheint, es ist warm und trocken. Angekommen an dem imposanten Kreuz, gibt es erst einmal eine Stärkung. Hier ist es ruhiger, weil die Mamas mit den Kinderwagen den direkten Weg zu den Luchsgehegen nehmen.
Während Opa uns erklärt, dass das Gedenkkreuz in Erinnerung an die vertriebenen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde, erklimmen die Kinder den Sockel des Kreuzes. Es ist übrigens 6 Tonnen schwer, 17,75 Meter hoch und 6,30 Meter breit. Es mahnt auch zu Frieden und Versöhnung und zur Ablehnung jeder Form von Gewaltherrschaft. Es müsste mehr Plätze davon geben… .
Zur Rabenklippe und zum Luchsgehege
Wir wandern weiter bis zur Rabenklippe an der sich gleichzeitig eine Einkehrmöglichkeit befindet. Ein wunderschöner Ort, diese Rabenklippe. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar, dass es im Harz so viele dieser schönen Klippen gibt. Von der Rabenklippe hat man zusätzlich einen tollen Blick hinüber zum Brocken. Irgendwie schließe ich diesen unverkennbaren Berg mit jeder Wanderung mehr in mein Herz.
Übrigens liegt das Luchsgehege direkt an der Rabenklippe, es ist ein perfekter Ort für Kinder. Die kleinen Klippen rund um das Restaurant laden zum Klettern ein und nur wenige Meter entfernt ist das Gehege. Wir haben unsere Tour übrigens so geplant, dass wir pünktlich zur Luchsfütterung vor Ort sind. Zwar bieten uns die bildschönen Raubkatzen auch beim Fressen kein Spektakel, aber wir sehen sie aus der Nähe und erfahren viel wissenswerte Dinge. Auch, warum sich diese zuckersüßen Vertreter nicht zum Auswildern eignen und, dass bis zu 100 Luchse im Harz leben. Noch einen Tipp: Wer das Glück hat, einen Luchs in freier Wildbahn zu sehen, sollte den Anblick genießen, die Wahrscheinlichkeit angegriffen zu werden, tendiert wohl gegen Null.
Hier geht’s zur Website des Luchsprojektes Harz
Zurück nach Bad Harzburg
Für Oma’s Knochen und für Opa’s Herz reicht es an dieser Stelle. Wir sind vorbereitet: Es gibt eine Bushaltestelle am Luchsgehege, an der in der Saison der Bus hält. Also geht es motorisiert zurück nach Bad Harzburg. Wir anderen gehen zu Fuß. Von hier aus können Stempelverrückte noch zum Waldgasthaus Molkenhaus gehen. An dem etwas unterhalb liegenden Teich kann man eine wunderbare Pause einlegen, bis es wieder nach Bad Harzburg zurückgeht.
Mein Fazit: Eine schöne Tour, auch wenn zwischendurch ganz schön viel los war. Mich hat es bei dieser Wanderung die ohnehin von vielen Kompromissen geprägt war, nicht gestört. Auch scheint es wohl für fitte Wanderer noch etwas bessere Wanderwege zu geben.
Das war unsere Tour zur Rabenklippe
Download: GPX Harz Tour Rabenklippe
4 Kommentare zu “Harzer-Wandernadel – Rabenklippe”
Hallo Romy,
Kompliment für deinen schönen Blog und die sympathischen Tourbeschreibungen 🙂 Ihr schafft es ja prima, die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder unter einen Hut zu bekommen…
Viele Grüße,
Monika
Hallo Monika,
oh, mich freut es sehr, dass dir mein Blog gefällt :-). Ich mach das ja noch nicht so lang.
Bei einer 15-köpfigen Meute, war das in der Tat gar nicht so einfach, aber dieses Jahr hat’s mal gut geklappt. Sonst sind wir doch eher mit weniger Leuten unterwegs, dann ist es einfacher.
Liebe Grüße
Romy
Hallo Romy
Bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und laufe dir quasi hinterher ???? mich hat sich seit kurzem das stempelfieber gepackt und da sind deine Touren eine schöne Anleitung. Leider sind die langen Touren noch nichts für unsere Familie. Unsere vierjährige schafft einfach noch keine 21 km, aber mein Mann hat mir mal kinderfrei versprochen und dann gehe ich wieder nach deinem Vorbild stempeln. Mach weiter so!
Ps: welche Wanderschuhe kannst du empfehlen? Nach der Rabenklippen Tour habe ich mich entschieden, vernünftige Schuhe zu besorgen.
Liebe Jesse,
oh, über solche Kommentare freue ich mich immer sehr! Es gibt für mich kein besseres Lob, als wenn jemand unsere Touren nachwandert 🙂 Das nehme ich dann natürlich gleich als Ansporn, weiterzumachen. Wegen der Schuhe: Ich wandere mit dem Lowa renegade, das ist sozusagen der Standard-Schuh für Wanderer. Die sind irre bequem, sehr langlebig, haben super Halt und sind auch ziemlich wasserdicht. Ich wandere damit alles: tägliche Hunderunden, im Flachland und sogar alpin. In zwei Wochen müssen sie mich auch auf einen 3.000er in den Alpen tragen. Habe derzeit schon das dritte Paar am Fuß. Aber teste deine neuen Schuhe auf jeden Fall im Fachgeschäft, die haben da meist so Teststrecken. Meindl ist auch noch gut, falls dir die Lowas nicht gefallen. Ich wünsche dir noch viel Spaß beim „nachwandern“!
Liebe Grüße
Romy