Etappe 6: Juncalillo – Agaete
- Ausgangspunkt: Juncalillo
- Endpunkt: Agaete
- Strecke: 12,2 km
- Aufstieg: 527 m
- Abstieg: 1.450 m
- Dauer: 5:00 h
Auf zum Meer!
Der Morgen in Juncalillo ist kühl. Es sind sieben Grad und ein kalter Wind bläst. Doch je tiefer ich hinabsteige, immerhin sind es in Summe fast 1.500 Meter bergab, desto milder wird das Wetter. Und zumindest ist es am Anfang noch trocken. Es zieht nämlich später ein Regengebiet über die gesamte Insel. Aber, was hilft es, ich muss nach Agaete in Richtung Sonne und Meer.
Zunächst wandere ich wieder auf einer nur kaum befahrenen Asphaltstraße weiter am nördlichen Schluchthang bergab. Ich erhasche faszinierende Eindrücke auf die Art und Weise wie Kanarier hier lebten und leben. Ich passierte alte und heute unbewohnte Höhlenhäuser, die in präeuropäischen Zeiten durch Ureinwohner geschaffen wurden. Löcher in das Gestein zu schlagen, ist hier manchmal die einzige Möglichkeit, überhaupt am Berg zu wohnen. Die alten Höhlen, heute noch als Ställe genutzt, wechseln sich mit modernen ab. Man kann gut erkennen, wie alte Höhlen mit der Zeit ausgebaut und durch Anbauten erweitert und modernisiert wurden. Sogar eine Höhlenkirche sehe ich auf meinem Weg.
Zwanzig Minuten nach dem Start (kurz vor der Höhlenkirche) gibt es einen kleinen Kiosk, in dem man noch etwas Proviant kaufen kann. 50 Minuten nach dem Start erreiche ich den Stausee Presa de Pérez (832m). Hier bietet die Tour zwei Varianten. Die kürzere, östliche über San Pedro oder die längere quer durch den Tamadaba-Wald. Da das Wetter noch hält, entscheide ich mich für die längere Tour.
Ich bin mir sicher, dass diese Tour wirklich fantastische Ausblicke auf die Stauseen, Richtung Meer und Barranco de Agaete zu bieten hat. Ich komme nur hin und wieder für ein paar Sekunden in den Genuss etwas zu sehen, weil es stark bewölkt ist und ich mitten in den Wolken wandere.
Um zum Tamadaba zu kommen, muss ich um über die Stauseemauer zu kommen, quer über ein Privatgrundstück mit Wanderzeichen gehen. Anschließend folgt ein etwa 80-minütiger teils mäßiger, teils steiler Aufstieg. Der Tamadaba-Wald ist auch auf dieser Strecke beeindruckend und bietet viele gemütliche Picknickplätze. Gehen Sie aber weiter, bevor Sie wie die kanarische Kiefern Flechten ansetzen! Ab jetzt sollte man mit fantastischen Ausblicke auf Barranco de Agaete mit San Pedro, Agaete und dem Meer bis zum Ziel belohnt werden. Man soll teilweise bis Gáldar schauen können. Vom A. R. Tamadaba (1.202m) geht es nun bis auf 0 Meter kontinuierlich bergab. Bis zum Ziel sind es von hier aus noch etwa 3 Stunden und 9 Kilometer.
Zunächst folgt ein steiler, stufiger Abstieg am roten Berg. Da es regnet ist er zuweilen glitschig. Später wird der Abstieg seichter und man kann sich, je näher man an die Küste kommt, an beeindruckenden Klippen, die ins Meer hineinragen, erfreuen. Die Vegetation auf dieser Seite der Insel ist übrigens viel grüner als im Inselzentrum und auch die Kakteen haben sie verändert. Das beste aber ist: An der Küste scheint die Sonne!
Download: Etappe Juncalillo nach Agaete
Unterkunft in Agaete
Agaete ist ein wichtiger Küstenort auf Gran Ganaria und bisher der größte Ort, in dem ich übernachte. Es gibt den Einheimischen Teil oberhalb und den touristischen, der sich bis zum Hafen zieht. Der Ort ist schön, aber voll von Touristen. Jetzt weiß ich woher die Tagestouristen neben Mapalomas herkommen. Dennoch kann man sich in Agaete wohlfühlen. Die kleinen Fischrestaurants bieten sehr gutes Essen mit fangfrischem Fisch. Ich wohne im RK Hotel El Cabo. Es bietet bis auf eine große Sonnenterrasse keine sonderlichen Highlights, hat aber eine warme Dusche, bei der das Wasser auch zum Haarwaschen noch reicht.
Hier geht es zur Website von RK Hotel El Cab