Harz: Familientour im Südharz
Wanderung ab Sophienhof/Thüringen
- Ausgangs- und Endpunkt: Sophienhof, Harztor (Südharz)
- Aufstieg: 250 m
- Abstieg: 250 m
- Länge: 11,3 km
- Dauer: 3:00h
- Stempelstellen: 50, 51, 97
Eigentlich bin ich recht resistent gegenüber motorisierten Fortbewegungsmitteln in der Natur. Mittlerweile bin ich bestimmt fast 1.000 Kilometer durch den Harz gewandert, ohne je Bus, Seilbahn oder Zug zu benutzen. Klar, die berühmte Harzer Schmalspurbahn habe ich als Fotomotiv immer gern mitgenommen, damit gefahren bin ich aber noch nie. Aber an diesem Wochenende sollte ich ein familientaugliches Wanderprogramm mit Erlebnis-Charakter zusammenstellen und kam somit zur allerersten „dampfenden“ Fahrt meines Lebens. Und ehrlich? Ich habe mich sogar drauf gefreut.
Diese Streckenwanderung im Südharz beginnt also mit einer Fahrt in der Harzer Schmalspurbahn, verläuft dann auf überwiegend einfachen Forstwegen und findet seinen höchsten Punkt am Carlsturm, von dem man eine wirklich fantastische Aussicht hat. Sie ist bis auf ein kurzes, steiles Stück gegen Ende der Tour einfach und auch aufgrund der Länge familientauglich. Auch wenn die Wanderung hier und da auch an weitläufigen Borkenkäfer-Waldflächen vorbeiführt und es bedrückend ist, das Ausmaß der Schäden zu sehen, ist sie jedoch sehr abwechslungsreich.
Mit der Harzer Schmalspurbahn nach Benneckenstein
Wir starten diese Wanderung in Sophienhof (1). Das Bergdorf liegt nur einen Kilometer von der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt entfernt und ist der nördlichste Ort in Thüringen im Südharz. Zwar hat die auf 534 Metern Höhe gelegene Ortschaft nur 50 Einwohner, aber dennoch einen eigenen „Bahnhof“. Der Haltepunkt der Harzer Schmalspurbahn befindet sich etwa 800 m nördlich vom Ort mitten im Wald. Letztendlich besteht der Bahnhof Sophienhof (2) nur aus einer kleinen Hütte, einem Picknickpatz und einem „Bahnhofsschild“ – niedlich ist der Bahnhof auf alle Fälle.
Die Harzer Schmalspurbahn hält an dem sogenannten Bedarfsbahnhof nur wenige Male am Tag (Fahrplan, bezahlt wird im Zug) und der Zugführer muss rechtzeitig sehen, dass es mitfahrwillige Fahrgäste gibt. Daher sollte man sich besser nicht bis zum letzten Moment in der kleinen Schutzhütte aufhalten, sonst fährt die Bahn einfach weiter. Die eigentlich nur wenige Kilometer lange Fahrt dauert etwa 20 Minuten und ist wirklich ein Erlebnis. Es tutet, dampft und ruckelt mächtig. Spätestens, wenn der Zug schließlich am Bahnhof Benneckenstein (3) einfährt, hat man auch das Gefühl einige hundert Jahre in der Zeit zurückgereist zu sein. Der niedliche holzverkleidete Bahnhof wirkt wie aus der Kolonialzeit und es fehlt eigentlich nur der revolvertragende Scheriff, der mit Händen am Gürtel aus einer Schwingtür tritt.
Von Benneckenstein zum Carlsturm
Nun aber geht es los, mit unserer Südharz-Wanderung. Wir durchqueren zunächst vorbei an niedlichen Fachwerkhäusern den Ort Benneckenstein und wandern dann auf einfachen Wegen an der Rappbode entlang bis zum Moser-Teich (4). Der niedliche See lädt zur ersten Rast ein. Wir folgen noch ein Stück der Rappbode, ehe wir nach rechts zur Walzenhütte (5) abzweigen. Die breiten Forstwege führen uns durch den Wald, der hier und da aber schon mächtig unter dem Borkenkäfer gelitten hat. Wer allerdings ganz genau hinschaut, kann aber auch erkennen, dass sich schon wieder einiges an neuem Leben auf den kragen Flächen regt.
Einige hundert Meter nach der Schutzhütte zweigt ein schmaler Pfad rechts ab, der uns über einen Steg zur nächsten Forststraße führt. Wir folgen den Beschilderungen zum Carlshaus/Carlsturm und erklimmen die 626 Meter-hohe Erhebung auf der der Carlsturm (6) steht in einem kurzen, steilen Schlussanstieg. Wir können noch einige Höhenmeter „drauflegen“, wenn wir den 1998 durch die Harzer Schmalspurbahn GmbH als Funkturm mit Besucherplattform erbauten Turm mit einer Höhe von 50 Metern in 155 Stufen erklimmen. Oben angekommen, erwartet uns bei klarer Sicht ein feines 360-Grad-Panorama: Hohneklippen, Brocken, Wurmberg und Achtermannshöhe im Norden – der höchste Berg des Thüringer Waldes, der Inselsberg, und der Kyffhäuser im Süden. Die Aussicht über den ganzen Südharz ist sommers wie winters wirklich fantastisch.
Unten laden einige Picknickplätze zur Rast ein. Um zum Sophienhof zurückzukommen, wandern wir zunächst auf dem Aufstiegsweg zurück und biegen dann halblinks ab. Es erwartet uns noch ein spannendes Teilstück des Weges durch den Wald. Auf dem Sophienhofersteig geht es auf kleinen, steilen Pfaden einige Höhenmeter hinab. Dazu braucht’s etwas Trittsicherheit. Zwei Kilometer später erreichen wir wieder den Bahnhof Sophienhof (2) und laufen auf gleichem Weg zum Sophienhof (1) zurück. Eine Besonderheit hier ist die übrigens die Ziegen-Alm. Hier haben auf etwa 100 ha 120 Harzziegen ihr zu Hause, die Milch für die hofeigene Käserei liefern.
Das war unsere Wanderung im Südharz
Download: GPX Südharz_Sophienhof
Übersicht Stempelstellen Harzer Wanderdnadel
Eine ähnliche Tour und viele weitere findest du auch hier
4 Kommentare zu “Harz: Familientour im Südharz”
Hallo Romy !
Besten Dank für diese schönen Tage, mit der Harzer Schmalspurbahn und die anschließende Wanderung zurück zum Sophienhof. Wir sind auch auf uns stolz, daß wir mit
80 Jahren diese Tour gut überstanden haben.
Wir wünschen Dir noch viel Spaß auf Deinen nächsten Touren.
Liebe Grüße OMA und OPA !!!
Das könnt ihr auch sein! Ich freue mich, dass es euch so gut gefallen hat!
Hallo Romy,
Es war ein tolles Familienwochenende mit einer super geplanten Tour durch ein Stückchen Harz. Das Highlight war die Fahrt
mit der Harzer Schmalspurbahn. Einfach ein tolles Erlebnis. Die anschließende Wanderung zurück zum Sophienhof war abwechslungsreich und perfekt geführt.
Bin schon auf unseren nächsten Familien-Wander-Kurz-Urlaub gespannt!
Liebe Grüße, Anke
Perfekte Zusammenfassung 😉