Wandern: Mit Hund in die Berge – Teil 1 Ausrüstung
„… und dein Hund macht das alles mit?“ – Wenn ich von meinen wochenlangen Bergtouren spreche oder von den Besteigungen meiner 3000er-Gipfel in ausgesetztem Gelände, staunen die meisten in erster Linie über meinen 11-jährigen Wanderhund Lotte. Das ist Okay. Also ein bisschen ist es auch nicht Okay, weil ich ja schließlich Hundefutter und ihre Ausrüstung trage, die kleine Maus sicher durch brenzlige Situationen bringe und – Hand aufs Herz – der alten Dame am Berg immer noch schweißgebadet hinterher hetze. Aber ja, eigentlich ist sie diejenige, die mir ihr absolut bedingungsloses Vertrauen entgegenbringt und über ihre natürlichen Grenzen hinausgeht. Welcher Hund steigt freiwillig auf einen Berg? Am Anfang jeder Tour hat sie keine Ahnung was da auf sie zukommt. Weder weiß sie wie lang wir unterwegs sein werden – Eine Stunde? Acht Wochen? – noch ob wir eine gemütliche Talwanderung machen oder einen schweren 3000er besteigen.
Andersherum ist es aber bei genauer Betrachtung eigentlich auch nicht anders. Ich vertraue ihr. Man stelle sich mal folgende Situation vor: Ich sichere meinen tierischen Begleiter bei einer schweren Seilversicherung mit der Leine am Drahtseil. Die Leine baumelt irgendwo an meinen Beinen herum. Ich bin nicht gesichert, an der Seite fallen Felsen hunderte Meter tief ab und der Hund käme auf die Idee unkontrolliert vor und zurückzuspringen. Oder ich balanciere über eine Seilbrücke, den 20-Kilo-Hund auf meinem 12 Kilo schwerem Rucksack über einen reißenden Strom. Kaum auszudenken, was passieren würden, wenn sie da nicht stillhalten würde.
Natürlich, das ist Bergwandern mit Hund für Fortgeschrittene. Das muss man nicht machen. Und am Anfang sollte man es auch nicht. Es dauert Jahre, bis Hund und Mensch am Berg ein so verlässliches Team werden. Wie dieser Weg dahin aussehen kann, stelle ich dir in meiner neuen Artikel-Serie vor. Den Anfang macht der Artikel zur Frage, welche Ausrüstung es für den Hund braucht.
Die richtige Ausrüstung beim Bergwandern mit Hund
Fangen wir also mit dem Einfachen an, der richtigen Hunde-Ausrüstung beim Bergwandern. Dazu braucht es nämlich „nur“ eines, nämlich ein bisschen Kleingeld. Aber gleich vorweg: Wie beim menschlichen Wanderer auch, gilt hier, eine solide Basis-Ausrüstung ist gut, aber andere Dinge sind entscheidender, ob ihr gut durch die Berge kommt. Nämlich Gehorsam, Erziehung, Vertrauen und wie mental stark ihr als Team seid. Doch was der richtige Wanderschuh für dich, ist das richtige Geschirr für deinen Hund.
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Das Geschirr
Der wohl wichtigste Ausrüstungsgegenstand im Gebirge ist das Geschirr. Damit kannst du deinen Hund in vielen Situationen in den Bergen gut unterstützen. Du kannst ihn über hohe Stufen heben, ihn sichern oder gar auf kurzen Passagen abseilen. Wer eher grundsätzlich moderate Touren plant, die keine seilversicherten Passagen enthalten, kann auf einfache Modelle wie das → Ruffwaer Webmaster zurückgreifen. Das hat einen Griff, wenn denn mal kurzfristig Unterstützung nötig sein sollte. Die Verarbeitung ist solide und auch sonst sehr bequem für den Hund. Wer auch schwierige Passagen mit seinem Hund gehen will, braucht etwas mehr. Ein Geschirr mit Beinschlaufen, das verhindert, dass der Hund in brenzligen Situationen herausrutschen kann, ist dann Pflicht. Zudem sollte es sehr hochwertig verarbeitet sein, keine Plastikverschlüsse haben und super stabil sein. Wir haben mit dem Bergsteigergeschirr → Ruffwaer DOUBLEBACK Harness sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es ist ein schlankes Geschirr, da Lotte keine wuchtigen Geschirre mag. Es sichert den Hund mit vier Schlaufen: An der Brust, am vorderen und hinteren Brustkorb und an den Hinterbeinen. Die Beinschlaufen lassen sich auch nur bei Bedarf anlegen, da sie sonst im Rückenteil verstaut werden können. Dann allerdings neigt das Geschirr zum Rutschen, so dass wir es meist vollständig anlegen. Alle Schlaufen sind individuell im Rahmen der Größe anpassbar, Bauch- und Rückengurt sind gepolstert. Das Geschirr wurde auf Stärke geprüft und mit hochwertigen, sicheren Verschlüssen ausgestattet.
Noch eine Anmerkung: Je älter dein tierischer Begleiter ist, desto mehr Unterstützung braucht er auch. Wir sind daher mittlerweile dazu übergegangen immer das Bergsteigergeschirr anzulegen. Vor dem Kauf des Geschirrs unbedingt den Hund korrekt nach Herstellerangaben messen.
Die Leine
Das beste Geschirr bringt nichts, wenn du deinen Hund mit einer fragwürdigen Leine sicherst. Die rissige, spröde und schon 10 Jahre alte Lederleine hat beim Bergwandern einfach nichts zu suchen. Und wie beim Geschirr kommt es letztendlich auch auf den Einsatzbereich an. Wer keine Abseilaktionen plant, kann – wie wir jahrelang – auf eine gut verarbeitete, reißfeste → Leine mit Karabiner zurückgreifen. Der Drehkarabiner verhindert zumindest ein versehentliches Öffnen des Verschlusses. Je anspruchsvoller unsere Touren werden, desto weniger vertraue ich solchen Leinen jedoch, weil sie schlichtweg keine Zertifikate haben und keine Sicherheitsstandards erfüllen. Daher greife ich mittlerweile auf menschliche Ausrüstung zurück und bastle mir meine Hundesicherung selbst. Dazu nehme ich ein → Kletterseil und kombiniere es mit einem → Karabiner – einfach am Seilende eine Schlaufe mit einem 8er-Knoten machen und den Karabiner einhängen.
So kann ich Lotte bspw. an einer Seilversicherung sichern, wenn ich selbst mal beide Hände brauche. Dazu nutze ich dann zwei Karabiner, einer der das Seil mit dem Geschirr verbindet und einen, den ich zum Einhängen im Drahtseil nutze. Wie beim Klettersteig gehen, schiebe ich dann die Leine vor mir her und kann selbst auch mal beide Hände einsetzen, ohne meinen Hund in Gefahr zu bringen. Schwieriger stellt sich das ganze beim Abseilen bergab dar. Wobei ich erwähnen muss, dass ich dies nur bei Passagen mache, die ich selbst ohne Selbstsicherung bewältigen kann. Aber Eisentritte im Fels stellen vielleicht nicht mich, aber den Hund vor unüberwindbare Herausforderungen. Dann muss das Seil lang genug sein und man ist am besten zu zweit. Einer sichert von unten den Hund und der andere bleibt beim ihm und hilft.
Wetterschutz
Ich bin eigentlich niemand, der seinem Hund gern Pullover und Jacken anzieht. Vor allem in den ersten Lebensjahren hab ich Lotte daher nie einen Wetterschutz angezogen. Allerdings gehört zur Pflicht des Hundebesitzers auch, seinen felligen Liebling genau zu beobachten. Ob es am zunehmenden Alter meiner Münsterländer Hündin lag oder daran, dass ich genauer hingeschaut habe, weiß ich gar nicht genau. Irgendwann aber war ziemlich offensichtlich, dass auch Lotte bei widrigen Wetterbedingungen einen Schutz braucht. Gerade ältere Hunde haben sehr viel weniger Unterwolle, werden empfindlicher im Rücken und Kühlen vor allem beim Regen schnell aus. Denn: uns begleiten auf den Touren keine Wölfe, deren Haut eine ganz andere Fett-Schutz-Schicht hat, sondern Haushunde, die in den meisten Fällen den Großteil ihres Lebens drinnen verbringen. Zu der Erkenntnis bin ich gekommen, obwohl mein Kleiner Münsterländer ein robuster und kälteunempfindlicher Jagdhund ist.
Einen Regenmantel und im Winter ein Fließ habe ich daher immer dabei. Weiterer Vorteil: Wenn ich auf einem Trekking unterwegs bin und mit Lotte im Zelt oder auf Hütten übernachte, ist sie auch deutlich sauberer. Gerade in den Hütten steht Rücksichtnahme im Fokus und der Hüttenwirt empfängt mich mit einem sauberen Hund sehr viel lieber. Eine konkrete Empfehlung für einen speziellen Regenmantel oder ein Fließ kann ich nicht geben. Da Internetkäufe immer die Gefahr bergen, dass das Bestellte nicht passt, sollte man ohnehin lieber ins Hundefachgeschäft gehen. So können Mantel und Jacke direkt anprobiert werden.
Pfotenschutz
Ich muss zugeben, beim Thema Hundeschuhe war ich lange Zeit ambivalent. Sicher gibt es Hunde mit extrem empfindlichen Pfötchen, die Unterstützung brauchen. Der normale Hund, der auch im Alltag viel unterwegs sein darf, braucht diese Ausrüstung als Regelfall nicht. Mit einer Einschränkung: Wer sich viele Tage im extrem schroffen, hochalpinen Gelände an der 3000er Marke bewegt, muss mit starkem Abrieb an den Pfoten rechnen. Das gilt beispielsweise auch für die Dolomiten. Bei meiner 2-monatigen Alpentour mit Lotte, bei der wir knapp 700 Kilometer durch schroffes und gerölliges alpines Gelände marschiert sind, dabei auch auch viele einfache Wanderwege hatten, brauchte Lotte hingegen keinen Schutz. Die damals 10-jährige Dame hatte nicht einen Meter lang ein Problem mit ihren Pfötchen – dafür aber eine dicke Hornhaut unter ihren Tretern. Auch riesige Altschneefelder steckte sie problemlos weg. Mittlerweile ist der beste Wanderhund der Welt 13 Jahre – womöglich auch ein Grund, warum wir nun hin und wieder die Booties brauchen.
Doch egal ob hochalpin oder moderat, wir haben immer Pfotenschutz dabei, der aber letztendlich nur in absoluten Ausnahmefällen zum Einsatz kommt: Bei besonderen Schneebedingungen, auf aperen Gletschern und bei Verletzungen oder Empfindlichkeiten an den Pfötchen. Beim Winterwandern oder auch in hochalpinen Lagen, kommt es bei bestimmten Schneeverhältnissen – meist nach Neuschnee – zum Aufstollen von Schnee unter den Pfoten. Dann bilden sich aufgrund von Tau- und Gefrierprozessen zwischen Zehen und Ballen manchmal schmerzhafte Eisklumpen, die mit jedem Schritt wehtun. Um das zu verhindern, hilft eine dicke Schicht Vaseline oder eben Hundeschuhe. Der zweite wichtige Einsatzbereich erklärt sich von selbst, nämlich bei Schnittwunden und Verletzungen am Ballen, können Hundeschuhe hilfreich sein. Meiner Erfahrung nach helfen bei „abgelatschten“ Pfoten, Booties auch noch, wenn der Hund schon komisch läuft. Zumindest war das bei Lotte bisher immer so.
Nach langem Ausprobieren und Suchen habe ich für Fels (nicht Eis) endlich ein paar gute Booties gefunden. Sie sind letztendlich nicht mehr als eine verstärke Socke, aber mit Grip. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass der Hund die Zehen spreizen kann und so seine Balance nicht verliert. Das ist viel besser, als eine eingezwängte Hundepfote! Als Lotte erst einmal Vertrauen in den „Grip“ hatte, ist sie damit phänomenal gut gelaufen. Wir haben die Booties dann auch „Kleine-Muck-Schuhe“ genannt, weil sie damit gefühlt besser lief (wie mit Saugnäpfen) als vorher. Bitte beachten: Diese Booties sind Verschließteile, die durchaus nach einer Bergtour auch „durch“ sein können. Daher lieber ein paar mehr mitnehmen, falls ihr denkt, viele davon brauchen zu müssen. Hier geht’s zu den Hundeschuhe von → Uwe Radant (wir benutzen den G-Bootie Double Grip).
Für das Thema „Eis“ habe ich noch nicht das Richtige gefunden. Grundsätzlich wichtig ist, dass die Hundeschuhe sehr gut oben abschließen, damit kein Sand hineingelangen kann und sich in der Folge keine Scheuerstellen bilden. Grundsätzlich sind hoch abschließende Schuhe sicher ein bisschen besser, als welche, die direkt nach der Pfote abschließen. Wenn ihr die Booties anlegt, achtet unbedingt darauf, dass die „Falte“ oben ist, also nicht direkt am Pfötchen, das würde nur scheuern.
Was sonst noch an Ausrüstung wichtig ist
Hunde-Apotheke: Beim Thema Apotheke für den Hund bin ich vielleicht nicht diejenige, die super vorsichtig ist. Ich verzichte gänzlich auf → spezielle Sets für Hunde. Denn, wenn ich ehrlich bin, hab ich das meiste davon schon in meinem eigenen 1. Hilfe-Set: Elastische Fixierbinde, Zeckenzange, Desinfektionsmittel, Wundbalsam usw. hab ich eh dabei. Auch, wenn ich keinen speziellen Pfotenverband mithabe, ich traue mir zu im Notfall aus dem vorhandenen Material schon was Basteln zu können. Einzig das homöopathische Mittel Arnica, als Allzweckwaffe gegen Überlastung, Muskelkater oder wenn sich Lotte vertritt ist noch dabei, nehme ich aber auch.
Notfall-Tragegeschirr: Auf diversen Social-Media-Plattformen wird mittlerweile aggressive Werbung für Notfall-Tragegurte gemacht. Sie sollen das Tragen des Hundes erleichtern, sollte er nicht mehr selbst laufen können. Was daran gut ist: Beschäftige dich mit der Frage, wie du deinen Hund in solchen Situationen vom Berg bekommst. Für uns ist das klar: Lotte kommt auf meine Schultern oder bei Trekkings wahlweise oben auf den großen Rucksack und los geht’s. Kleine Hunde können auch mal im Rucksack transportiert werden. Die angebotenen Notfall-Tragegurte scheinen mir fragwürdig, weil sie merkwürdige Druckpunkte haben und der Hund am Rucksack freihängt und hin und her baumelt – so würde ich Lotte nie über einen längeren Zeitraum transportieren.
Trinknapf: Logisch, dass immer auch Wasser für den Hund am Berg mitmuss. Ich habe keine spezielle Flasche dabei, sondern kalkuliere etwa einen halben Liter für Lotte mit ein und fülle meine Flaschen entsprechend auf. Dazu nutze ich einen kleinen → Faltbecher Fold-A-Cup 600 ml, der immer griffbereit in einer Seitentasche steckt.
Zusätzliche Ausrüstung für Trekkings und Mehrtagestouren
Wer gern ein paar Tage länger im Rudel unterwegs ist, muss zusätzlich zu den oben genannten weitere Ausrüstungsgegenstände mitnehmen. Die große Herausforderung ist natürlich das Futter. Weil das Thema so umfassend ist, gibt es dazu schon einen eigenen ausführlichen Artikel: → Mehrtagestouren – Hundefutter unterwegs
Isomatte & Schlafsack: Da meine alpinen Touren zumeist eine Mischung aus Zelt-, Biwak- und Hüttenübernachtungen sind, ist eine Isomatte für den Hund super wichtig. Lotte mag es einfach weich und in kalten Nächten braucht es eine entsprechende isolierende Schicht. Ich habe eine einfache Isomatte zugeschnitten, die → AceCamp Chill Star. So kommen nur 145g auf’S Rucksackgewicht drauf. Einen extra Schlafsack nutzen wir nicht. Lotte ist nicht sonderlich kälteempfindlich. In kalten Nächten kommt sie entweder mit in meinen Schlafsack oder ich decke sie mit meiner Daunenjacke zu, die ich ja im Schlafsack selbst nicht brauche.
Packtaschen: Zu diesem Thema fasse ich mich kurz. Ich bin kein Freund der Packtaschen – auch wenn sie niedlich aussehen. Hunde sind keine Lastentiere. Punkt. Solltest du zu einem anderen Schluss kommen, bedenke unbedingt, dass gerade das Bergwandern damit gründlich geübt werden muss. Ich selbst bleibe mit meinem Rucksack oft genug an Felskanten hängen und komme aus dem Gleichgewicht. Der Hund muss das genauso lernen wie wir.
Futternapf: Auch beim Thema Futternapf bin ich sehr pragmatisch. Eine leichte Tupperdose in der richtigen Größe reicht uns. Sie kann auch als Trinknapf genutzt werden. Ich habe allerdings eine verschließbare Dose, weil Lotte morgens, wenn an der Unterkunft alle hektisch mit Packen beschäftigt sind, nicht frisst und ich das eingeweichte Futter dann einfach in der ersten Pause verfüttere.
In den nächsten Artikeln zum Thema will ich mich folgenden Fragen widmen: Was solltest du von Anfang an bei der Erziehung beachten? Welche Befehle sind fürs Bergwandern unabkömmlich? Wie wächst man am Berg mit einem Hund zum Team zusammen? Aber ich würde auch gern deine Fragen aufgreifen. Daher schreib mir gern in die Kommentare, was du über’s Bergwandern mit Hund wüsstest. Und auch, wenn du Anregungen zu diesem Artikel hast.
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23 Kommentare zu “Wandern: Mit Hund in die Berge – Teil 1 Ausrüstung”
ganz klasse, die Idee zu diesem Artikel und ich freue mich auf deine Serie, liebe Romy!
da stehen tolle Tipps drin – Arnica nutze ich genauso, Rucksack f Hund hatte ich mich intuitiv dagegen entschieden… starte aber nun erst mit meiner 2jährigen Hündin auf Touren. was mich riesig interessiert: wie hast du das geübt, lauflustige Hundehündin auf den Schultern? oder einseilen? teils weiss ich sicher, Hund spürt, hier brauche ich Unterstützung. aber – oft sehen wir die Dinge ggf anders als über-mutiger Junghund?
und mit den Booties – hast du vorher geübt u guter Tipp? dank dir für all dein vielfarbiges Teilen! und möge Lotte lange flott und happy bleiben! viel Freude euch gemeinsam!
Hey Heike,
danke für deine Fragen! Wie sich das alles erlernen lässt, wird in einem der nächsten Artikel definitiv beantwortet. Aber schon mal vorweg: ein quirliger Junghund ist natürlich eine andere Herausforderung als ein gesetzter 7-jähriger Hund. Aber ihr könnt jetzt schon den Grundstein legen, dass das irgendwann geht. Mehr dazu bald. Bei den Booties bin ich recht schmerzfrei. Ich übe das Tragen zu Haus nicht groß. Wenn man die anlegt stelzen die Hunde erst mal durch die Gegend. Wenn man das zu Hause macht, stehen sie dann doof rum und betteln einen mit ihrem Hundeblick an, dass man die Dinger wieder abmacht. Das habe ich nicht ertragen 😉 Im Notfall lege ich die Dinger an und laufe los. Die ersten Meter muss man dann aushalten, dann läuft der Hund damit, als ob nix gewesen ist. Zumindest Lotte. Du kannst das natürlich auch zu Hause auf Spaziergängen üben, musst es aber regelmäßig machen, wenn es einen Effekt haben soll.
Liebe Grüße
Romy & Lotte
Was mich in den Alpen immer umtreibt ist die Begehbarkeit für Hunde. Da ich mit zwei Hunden unterwegs bin, ist Tragen schwierig, da ein Hund dann immer warten muss und es ist auch mühsam. Blockwerk geht noch aber manchmal gibt es ganz komische Brückenkonstruktionen oder Kletterpassagen, wie planst Du deine Routen bzw. hast Du einen guten Tipp, wie ich diese Stellen identifizieren kann? LG und danke für deine tollen Berichte! Maren
Hey Maren,
da gibt es sogar schon was: https://www.etappen-wandern.de/ausruestung-persoenliches/ausruestung/routenplanung-fuer-huettentouren-digitaler-routenplaner/ Hier beschreibe ich, wie man die Schwierigkeit der Wege im Vorfeld erkennen kann und ich die schwierigen Stellen ausfindig mache. Du solltest, wenn du nur einfache Wege gehen willst, bei T1-T2 bleiben. Unter Umständen geht auch T3, aber hier sind die Wege schon auch ausgesetzt und können Versicherungen enthalten. Das System ist aber noch nicht so genau, wie es wünschenswert wäre und daher mit Vorsicht zu genießen. Aber was besseres ist mir bisher nicht bekannt. Meist sind die schweren Stellen ja an Pässen und Scharten zu finden, die man ganz gut in den Karten identifizieren kann und mit der Bildersuche abgleichen kann. Es ist eher ein Mix aus verschiedenen Quellen die ich dafür nutze.
Liebe Grüße und viel Spaß weiterhin auf eueren Touren!
Romy
Hey,
vielen Dank für deine Tipps. Ich hätte nur 1-2 Folgefragen dazu. Benutzt Arnika Flüssig oder eher als Salbe oder Gel unterwegs? Beides hat immer Vor- & Nachteile finde ich…
Nimmst du auch Aktivkohle mit, für den Fall? Gerade wenn du, wie beschrieben, auch mal solche „Fresstage“ heißt, wo es am Laden vom Ringergulasch gibt usw.
Für mich das letzte wichtigste… Dem Tragen. Ich sehe das leider auf deinem Bild nicht so gut. Ich habe es jetzt die letzten Tage immer mal probiert (ohne Rucksack).
Erfreulich zu wissen, dass es keine Probleme macht, wenn der Hund da hinten ist, was die eigene Stabilität betrifft.
Ich 1,82m, meine Hündin 20kg Mischling (ca. größe wie Australian Shepard).
Wenn ich die habe, nehme ich sie gefühlt vor den Vorderbeinen und bei den Hinterbeinen, greife ich hinten immer mittig durch.
Gelesen habe ich da mal, dass man komplett vor den Hinterbeinen greifen muss, damit diese frei sind. Nur irgendwie schreit es da bei mir, dass ich ja dann auf der einen Seite mein Hund „verliere“.
Bei deinem Hund greifst du vor den Vorder- und Hinter den Hinterbeinen. Bestimmt auch Größe Verantwortlich. Klappt das so gut, mit dem längeren laufen? Heißt ja das der Bauch gerade bleibt…
Will meine dann ja nicht schaden, beim tragen. Nur die vielen Sachen verwirren einen manchmal beim lesen, vor allem, wenn das Visuelle fehlt.
Und vielen Dank für deine Tetxte. Bin gerade neugierig, immer mal lesen. Schon spannend Danke.
Liebe Grüße
Hey, Arnica gibt’s bei uns als Globulis. Bezüglich Tragen des Hundes. Meine ist etwa gleichgroß und -schwer. Ich trage sie aber nie lang, sondern nur bei besonderen Stellen (Metalleiter). Sollte ich sie notfallmäßig ins Tal bringen müssen, würde ich vermutlich Pausen machen. Auf dem doch recht großen Trekking-Rucksack den ich sonst auf habe, fühlt sie sich aber recht wohl. Meist halte ich nur die Hinterbeine fest. Hilft dir das?
Hey,
ja gerade bei so Leitern frage ich mich das, ob das wirklich so geht. Aber dafür habe ich noch nicht viel geübt.
Es geht also weniger um das, „wo die eigenen Hände sind“, sondern mehr, wo halte ich meinen Hund fest? Vermutlich muss man da auch noch etwas herum probieren. Wie gesagt, teils nur mal zu Hause geübt oder draußen auf dem Feld, beim normalen Spaziergang. Um ein Gefühl zu kriegen und das Nala das kennen lernt. Rucksack wäre dann das nächste und in dem Momenten dann wohl das nächste, wo es, wenn, auch gebraucht wird. Stelle ich mir dann für den Hund aber entspannter vor, wie ich oft mitgekriegt habe. Vermutlich selbst dann aber schwieriger (wegen Gewicht und Gleichgewicht, des Rucksacks).
Aber Interessant bzw. für den eigenen Hinterkopf, dass man im Notfall, du immer den Hund noch einmal ablegen würdest. So eine der wichtigen Fußnoten.
Sonst dürften es wohl oft Situationen, wie kurz sind. Leitern u.Ä.
Als Globuli? OK, geht es rein da um die Nahrungsaufnahme und ich sage den Zuckerboost? OK, ich ging gerade vom Lesen, eher wie Salbe auf, was dann auf die betroffende Stellen kommt.
Aber Sacharose für den Hund?
Ist das so unbedenklich? Oder bringe ich da gerade etwas durcheinander, so hinsichtlich Schokolade? Da meine ich jetzt nicht den reinen Kakao, sondern auch die restlichen Bestandteile?
Mir ist natürlich klar, dass man hier jetzt von besonderen Momenten redet und nicht von der Regel.
Power Riegel ist man ja nun auch nicht jeden Tag, wer es mag.
Liebe Grüße
Hallo Romy,
danke für diesen tolle Artikel-Reihe.
Da können Asta und ich noch viel lernen.
Für nächstes Jahr haben wir unsere erste gemeinsame Bergtour geplant. Besonders das Thema tragen auf der Schulter für längere Abschnitte muss ich auch noch angehen. Asta wiegt zwar nur rund 14,5 kg, aber in einen Rucksack passt sie auch nicht. Danke für die Tipps. Vertrauen und aufeinander schauen ist da. Da sie keine Fettschicht hat und auch kein so stark wärmendes Fell muss auch immer ein kleines Mäntelchen mit an Board und auch ein Hundeschlafsack für die Pausen. Ich bin so gespannt und freue mich sehr wenn wir endlich auf unsere erste große Tour gehen. Herzliche Grüße Nick
Hey Nick,
ich freue mich sehr, dass dir die Artikel gefallen und wünsche euch beiden einen super Start in euer gemeinsames Fernwanderleben 😉
Liebe Grüße
Romy
Hallo Romy und Lotte
Ganz tolle Seiten und Gratulation zu den vielen Touren! Mit unserem Zorro haben wir ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Auf Mehrtagestouren hat Zorro allerdings problemlos Tragetschaschen getragen wenn die Steige nicht zu eng oder steil waren. Wir hatten das Gefühl, dass die Taschen für ihn ok waren, zumindest wenn wir auch schwere Rucksäcke trugen. Notfallbootis haben wir irgendwann nicht mehr mitgenommen, da wir diese nie benötigten und , speziell im schwierigen Gelänge der Hund weniger Halt hat mit Bootis. Mit einer massgefertigten Wärmeweste aus dem Schittenhundesport mit zwei Klettverschlüssen haben wir gute Erfahrungen gemacht auf windigen, kalten Gipfeln. Wir ziehen nach dem Hochsteigen auch gerne eine Jacke an.
Hey Roger,
uns erging es mit den Booties ähnlich – sie waren immer nur Ballast im Rucksack. Bis Lotte sich auf einer Dolomitentour tatsächlich die Ballen wund gelaufen hat – da hab ich mich geärgert nur 2 Stück dabei gehabt zu haben. Und ja, den perfekten Boootie gibts nicht. Aber es gibt da noch welche aus dem Zughundesport, die haben zwar kein wirkliches Profil, aber zumindest kann der Hund seine Zehen ordentlich spreizen und hat so guten Halt. Hier muss man ein bisschen rumprobieren.
Liebe Grüße
Romy
Hallo, im Juli nehme ich Cleo ( 19monatige Australian Shepherd Hündin) mit bei der Durchquerung der Schobergruppe. Gibt es da Stellen, wo man den Hund abseilen muss bzw. extra sichern muss?
Danke.
Hey Gerlinde,
also abseilen musst du deinen Hund auf keinen Fall. Ob du an den Seilversicherungen deinen Hund sichern musst, hängt von deiner Erfahrung und der des Hundes ab. Ich habe Lotte immer ein Bergsteigerschirr umgemacht und zudem eine Rebschnur mit Karabiner als Leine mit. Eine Leine hat man ja eh dabei und der Karabiner wiegt auch nix. Ob ich es letztendlich genutzt habe, kann ich nicht mehr sagen.
Liebe Grüße!
Romy
Romy, kann man den Regenmantel übers Geschirr irgendwie anziehen und das Geschirr trotzdem im Einsatz haben?
danke!
Hey Petra,
bei Lottes Regenmantel geht das. Der hat oben einen Reisverschluss, wo man den Tragegriff durchschieben kann. Der Hund wird an der Stelle aber ein bisschen nass. Ich mache den Reißverschluss dann nur bei Bedarf auf.
Liebe Grüße
Romy
Ich hab einmal eine Frage zum Geschirr. Wir werden dieses Jahr in den Alpen auch schwierigere Passagen wandern, bei denen wir nicht genau wissen ob es dort auch Leitern gibt. Sodass wir unseren Hund abseilen müssen, ist für uns sicherer als mit dem Hund auf der Schulter diese zu meistern.
Kannst du das Abseilgeschirr von Ruffwear empfehlen, hinsichtlich nutzen und Komfort für den Hund. Ist es an warmen Tagen aufgrund der Bauchplatte nicht zu warm hinsichtlich Wärmestau?
Hey Jessica,
wenn ich es nicht empfehlen könnte, würde es hier ja auch nicht vorgestellt sein ;-). Ich finde, dass das Geschirr sehr minimalistisch ist und hatte bisher auch keine Probleme hinsichtlich Wärme.
Liebe Grüße
Romy
Hallo Romy und Lotte
Eine echt tolle Seite mit schönen Touren hast du hier aufgebaut. Dafür erstmal meine volle Hochachtung. Deine Tipps allein hier in diesem Beitrag haben mir sehr weiter geholfen, so dass ich jetzt meine kleine Lotti mit auf Tour nehmen kann. Danke dafür und alles Gute für euch beide.
LG Jens
Okay, so etwas brauchen wir nicht. Mein Kleiner würde so eine Tour nie im Leben schaffen. Schon nach zwei Stunden müsste ich ihn tragen. Aber na ja, ich wusste ja, dass er klein ist.