Etappe 4: Vallehermoso – Hermigua
- Ausgangspunkt: Vallehermoso
- Endpunkt: Hermigua (Las Casas)
- Strecke: 21,3 km
- Aufstieg: 2.047m
- Abstieg: 1.950m
- Dauer: 7:30h
Unsere vierte Etappe nach Hermigua ist auf unserer Wochenwanderung auf La Gomera die längste und zugleich anstrengendste Wanderung. Zudem hatten wir das Pech, dass das Wetter an diesem Tag auch noch am schlechtesten war. Wir wandern fast ausschließlich im Nieselregen und durch wolkenverhangene Berge. Daher können wir nur erahnen, welch schöne Ausblicke die Tour parat hatte. Das Ende der Tour – von Playa Hermigua nach Las Casas (Ortschaft hinter Hermigua) – war zuweilen langweilig und öde.
Der Einstieg in die Tour ist etwas kniffelig. Wer am Tag zuvor unsere Wanderung von Playa de Vallehermoso gegangen ist, wird ihn jedoch einfach finden. Von der Plaza geht es die Straße Richtung Norden vorbei am Restaurante Agana. An der Gabelung der Straße geht es rechts, bis an einem gelben Haus ein schmaler Treppenweg nach unten führt. Dieser überquert dann die Wasserstelle Barranco del Valle – ab hier folgt man den Beschilderungen des GR 131.
Nach etwa einer halben Stunde verlassen wir den GR 131 und wenden uns nach rechts bergauf. Der Weg umrundet den Roque Cano, den steilen Felsen, den wir bei der gestrigen Etappe immer fest im Blick hatten. Der Weg führt im weiteren Verlauf an Tamargada – einer der schönsten Ortschaften Gomeras – vorbei. Hier gibt es steile, terrassierte Hänge, Palmenhaine und liebevoll errichtete Steinhäuschen. Wir lassen Tamargada rechts von uns liegen und wenden uns auf unserem Weg nach Osten – die Küste immer fest im Blick.
Zwar hängen die Wolken tief in den Bergen – in Richtung Küste ist das Wetter deutlich besser – dennoch können wir unter den Wolken hindurch immer mal wieder einen fantastischen Blick auf Teneriffa und insbesondere dem höchsten Berg, den im Februar schneebedeckten Teide, werfen.
Der Weg ist nun in einen typischen gepflasterten Camino übergegangen, der aufgrund des feuchten Wetters recht rutschig ist und beim Abstieg absolute Trittsicherheit erfordert. Wir kommen der Küste immer näher und erreichen in Agulo den nächsten von Terrassenlandschaft geprägten Ort. In einer Bar wärmen wir uns auf und erholen uns kurz von dem bis hierin anstrengendem Marsch, bevor es auf einem weiteren gepflasterten Camino zur Playa de Hermigua geht. Das Tal, in dem Hermigua liegt, ist etwa sechs Kilometer lang und geprägt durch Landwirtschaft. Hier befindet sich das größte Bananenanbaugebiet von Gomera, das sich bis hinunter an den Strand zieht. Durch diese Plantage führt uns der Weg leicht bergan in Richtung Hermigua – ein nach der ohnehin schon anstrengenden Tour durchaus mühsamer und wenig abwechslungsreicher Marsch. Da unsere Unterkunft im Ortsteil Las Casas liegt, folgen wir noch eine halbe Stunde lang der Asphaltstraße Richtung El Curato.
Download: Etappe 4 von Vallehermoso nach Hermigua
Übernachtung Hermigua / Los Telares
In Hermigua – so erleben wir es – findet noch gomerisches Leben ohne viel Tourismus statt. Arbeiter auf den Plantagen, eine mit vielen kleinen Lastwagen befahrenen Hauptstraße und ein nicht besonders aufregendes Dorfleben prägen das Bild. Dennoch ist Hermigua aufgrund seiner Lage nahe am Parque Nacional de Garajonay reizvoll und bietet dem interessierten Wanderer durchaus spannende Einblicke!
Wir kommen spät bei unserer Unterkunft Los Telares an, wo wir ein kleines, günstiges Studio gebucht haben. Es ist sehr gemütlich im Landhaustil eingerichtet, der Balkon bietet eine fantastische Aussicht auf den Parque Nacional de Garajonay. Die Vermieterin ist freundlich, das Studio eingeheizt und auch sonst ist alles sauber und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – wir fühlen uns nach der langen Etappe hier sehr wohl!
- Hier es zur Website von Los Telares
Unspektakulär: Restaurant Las Chacaras
Wir suchen uns das nächstgelegene Restaurant für unser Abendessen – großartig viel Laufen wollen wir nämlich nicht mehr. Nur wenige Meter von unserem Studio befindet sich das Restaurant Las Chacaras – das innen wirklich stilvoll und gemütlich eingerichtet ist. Das Essen ist in Ordnung, aber kein Highlight auf unserer Tour. Zudem mag sich auch keine Gemütlichkeit einstellen, denn außer uns gibt es nur noch zwei weitere Gäste. Uns stört dies nach unserer langen Tagestour an diesem Abend jedoch nicht.